Thema der Woche: Retail
Expert-Chef: »Wir setzen weiter stark auf die Fläche«
Konsequenter als andere Verbundgruppen setzt Expert auf die Großfläche - und das mit Erfolg: Berichte über eine anhaltende Kaufzurückhaltung kann Expert-Vorstandschef Volker Müller nicht bestätigen. Skeptisch äußert sich Müller im CRN-Interview dagegen über den Strategiewandel beim Marktführer MSH.
CRN: Verglichen mit anderen Verbundgruppen wie EP und Euronics scheint Expert besonders stark auf die Großfläche – und damit das Retail-Geschäft – zu setzen. Ist dieser Eindruck zutreffend?
Müller: Wir betreiben aktuell 215 Flächenmärkte und planen, diese Zahl bis Ende 2011 noch um rund 15 Märkte zu erhöhen. Im Vergleich zu den anderen Verbundgruppen setzt Expert damit stark auf die Fläche. Das ist größtenteils in der Historie begründet: Vor gut zehn Jahren hat sich Expert angesichts ungünstiger Prognosen für den Fachhandel dazu entschieden, wo möglich auf größere Flächen zu setzen. Diese Strategie verfolgen wir bis heute mit entsprechenden Modifizierungen weiter. Im Unterschied zu einigen Wettbewerbern steckt in unseren Fachmärkten allerdings noch immer die Kompetenz des Fachhandels.
CRN: Wie beurteilen Sie aus Ihrer Sicht die aktuelle Entwicklung des Retail-Geschäfts?
Müller: Wir haben 2010 eine sehr gute Entwicklung erlebt und werden auch im Wirtschaftjahr 2010/11 ein Wachstum im zweistelligen Bereich ausweisen können. Wir setzen uns damit positiv von den Wettbewerbern ab, die derzeit über die Kaufzurückhaltung der Kunden klagen. Im Vorjahr hatten wir eine Fußball-Weltmeisterschaft, daher ist es naturgemäß, dass dieses Jahr die Umsätze vor allem im TV-Bereich etwas dahinter zurückbleiben. Aber wir können uns nicht beklagen.
CRN: Welche Produkte haben im Retail dieses Jahr die größten Umsatzpotenziale?
Müller: Gerade im zweiten Halbjahr wird das TV-Segment – und hier vor allem die neuen 3D-Geräte – wieder ein wichtiger Umsatzträger sein. Ebenso wird das Thema vernetztes Spielen / Nintendo, Playstation, X-Box im Weihnachtsgeschäft groß vertreten sein. Im Bereich Weiße Ware wird das Energiesparen weiter an Bedeutung gewinnen, hier tut sich derzeit bei den Produkten unheimlich viel. Und schließlich wird alles, was in Richtung iPad / Tablets geht, im zweiten Halbjahr für Umsätze sorgen. Anders als von vielen vorhergesagt, werden die Tablet-Verkäufe dabei nicht das Notebook-Geschäft kannibalisieren.
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