Verbundgruppe mit zweistelligem Wachstum
Expert setzt sich an die Spitze
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Keine Angst vor MSH
Ein wesentlichen Anteil am guten Abschneiden von Expert hat für die Verbundgruppe weiterhin das TV-Geschäft, das im 2009/10 mit 426 Millionen Euro einen Anteil von rund 25 Prozent am Gesamtumsatz ausmachte. »Das TV-Segment ist auch ein Treiber für das laufende Geschäft«, berichtet Müller. So seien die Umsätze in diesem Bereich im WM-Vormonat Mai um ganze 55 Prozent gestiegen. Weitere starke Säulen im Produktportfolio von Expert sind daneben die Bereiche Braune Ware inklusive Autoradio und Weiße Ware. Die Ankündigung von Media Saturn-Chef Roland Weise, in diesem Segment noch in diesem Jahr mit einer Eigenmarke zu starten, sorgt an der Expert-Zentrale in Langenhagen jedoch für wenig Aufregung: »Wir bleiben bei Kendo als einziger Eigenmarke und eifern dem nicht nach«, stellt Vorstandschef Müller klar. Skeptisch äußert er sich auch zu den Erfolgschancen der MSH-Eigenmarke. So seien Media Markt und Saturn bisher mit Markenware groß geworden. Der Entscheid für eine »No Name«-Marke bedeute da eine nicht zu unterschätzende Profiländerung.
Einen eher geringen Stellenwert hat für Müller auch das Thema Online. Wie andere Kooperationen bietet auch Expert auf der eigenen Webseite keine echte Kaufmöglichkeit an und setzt stattdessen auf Produktinformationen und die Weiterleitung zu den stationären Filialen. »Vor drei Jahren hatten wir noch eine richtiggehend verrottete Webseite«, berichtet Müller. »Wir haben dann in die Seite investiert und bieten jetzt eine deutlich verbesserte Homepage«. In einem nächsten Schritt soll nun die Anbindung der einzelnen Expert-Märkte an die Online-Produkte kundenfreundlicher gestaltet werden. »Wir werden aber nie ein reiner Internethändler sein«, stellt der Expert-Chef klar. Durch die Online-Konkurrenz sei allerdings Bewegung in das Thema gekommen und nun prüfe man, wie Expert am besten im Sinne der Händler auch im Internet verkaufsfähig werden könne. »In jedem Fall wäre aber der Händler der Vertragspartner des Kunden«, so Müller.
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