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Kopfnuss

Fachkräftemangel: Franjo Pooth auf Arbeitssuche

So rasant der Aufstieg war, so schnell ging auch der Fall. Mehr als 400 Gläubiger der insolventen CE-Firma Maxfield fordern 27 Millionen, von denen sie allerdings nicht allzu viel wieder sehen dürften.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.5.2008 • ca. 1:30 Min

Denn deren Geschäftsführer Franjo Pooth – bekannt vor allem durch seine Ehe mit der Werbe-Ikone Verona – hat gerüchteweise außer einer Wohnung, 1.500 Euro Bargeld und zwei Uhren kein Vermögen mehr. Ein drei Millionen Euro teures Grundstück soll er geschickterweise noch schnell an seine Frau übertragen haben. Eben diese wird in der Familie Pooth künftig nun wohl die finanzielle Last allein auf ihren Schultern tragen. Obwohl sie für den aufgetürmten Schuldenberg ihres Gatten offenbar nicht haften muss, ist sie für ihren Mann immerhin zum Unterhalt verpflichtet. Laut Gesetz kann Franjo außerdem auf einem Taschengeld bestehen. Fünf Prozent der zum Lebensunterhalt zur Verfügung stehenden Summe gelten dabei als Faustregel. Angesichts des geschätzten Verona-Vermögens von 20 Millionen Euro könnte für Franjo da bis zu eine Million Taschengeld rausspringen. Ein Betrag, der wohl nicht nur Schülerherzen höher schlagen lässt.

Bei Franjo stellt sich dennoch die Frage, ob er damit auskommen wird. Schließlich sind bei dem Ex-Unternehmer Designer- Anzüge, Nobel-Uhren und der Luxusfuhrpark mit Hummer, Porsche & Co. auch nach der Pleite Markenzeichen. Der Kopfnuss ist nun zu Ohren gekommen, dass Franjo keinen anderen Ausweg sieht, als zum ersten Mal in seinem Leben eine geregelte Arbeit zu suchen.

Der Zeitpunkt scheint gut gewählt. Allenthalben klagt man in der IT-Branche zurzeit schließlich über den Fachkräftemangel. Ob Franjo in der Branche allerdings als Fachkraft gilt mit seinem abgebrochenen Architekturstudium und dem »völligen geschäftlichen Unvermögen«, das ihm nachgesagt wird, ist zu bezweifeln. Um einen Arbeitsplatz zu ergattern, wird er wohl andere Pfründe in die Waagschale werfen müssen. Mit etwas Glück wird sich ein potenzieller Arbeitgeber aber an eine seiner Aussagen aus der Zeit erinnern, als er noch Vorzeige- Unternehmer war und nicht Millionen-Pleitier: »Wenn ich Bewerbungsgespräche führe und die mit der Vorstellung von einem Monat Urlaub ankommen, das kann ich einfach nicht unterschreiben«, sagte er damals.

Wenn es schon als Unternehmer nicht klappen wollte, hat der ehemalige Business-Aufsteiger nun immerhin die Chance, das Land als fleißiges Bienchen voranzubringen. Für einen luxuriösen Lebensstil dürfte dann ohnehin keine Zeit mehr sein.