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Panik vermeiden

Autor:Redaktion connect-professional • 15.10.2008 • ca. 1:25 Min

Unternehmer sollten sich nicht von der Panikstimmung an den Börsen anstecken lassen
Unternehmer sollten sich nicht von der Panikstimmung an den Börsen anstecken lassen

Der Ifo-Geschäftsklimaindex bestätigt die Marktforschungsergebnisse der Computer Reseller News: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September zum vierten Mal in Folge und stärker als erwartet eingetrübt. Der Ifo-Index sei von 94,8 Punkten im Vormonat auf 92,9 Punkte gesunken, teilte das Ifo Institut mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt einen Rückgang auf 94,1 Punkte vorhergesagt. Damit setzte der wichtige Index seinen Abwärtstrend mit Riesenschritten fort.

»In Gesprächen mit unseren Partnern ist deutlich spürbar, dass die Stimmung massiv nachlässt. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass Banken nicht mehr so bereitwillig Kredite vergeben werden. So kann es passieren, dass Finanzierungen für große Projekte wegfallen. Einige Kunden werden ihre Projekte deswegen erst mal auf Eis legen«, bekräftigt Bernd Widmaier, Vertriebsleiter beim Distributor Starline Computer. Auch Matthias Ederhof von Portal Systems befürchtet, dass sich die aktuelle Finanzkrise negativ auf die Anzahl der Projekte auswirken wird: »Momentan halte ich eine Rezession für sehr wahrscheinlich. Die Anzahl der Projekte am Markt wird zurückgehen. Entscheidungen bezüglich großer Projekte werden erst mal verschoben und die Wirtschaftsentwicklung abgewartet. Für uns bedeutet das, eine größere Konkurrenz im Vertrieb.« Die Zahlungsmoral der Kunden habe sich in den vergangenen Wochen bereits verschlechtert. »Ich komme nicht umhin, meine bisherige Investitionsplanung zu überdenken. Anfang nächsten Jahres wollte ich eigentlich mehrere Mitarbeiter einstellen, das muss ich reduzieren«, so Ederhof. Sein Systemhaus Portal Systems realisiert DMS-Lösungen für größere Unternehmen.

Doch wie soll sich der Handel in dieser schwierigen Situation verhalten? Dominik Maerzluft, vom Drucker-Systemhaus Computer & NetWorks, empfiehlt, Ruhe zu bewahren: »Ich halte es für wichtig, jetzt nicht in Panik auszubrechen. Die Auftragslage ist erst mal stabil, deshalb entwerfen wir jetzt auch noch keinen Rettungsplan«, so Maerzluft. Wichtig sei eine weitestgehende Unabhängigkeit von den kriselnden Finanzinstituten: »Wir versuchen, die Lagerbestände niedrig zu halten, damit wir vorbereitet sind, wenn sich die Auftragslage verschlechtert oder die Zahlungsmoral der Kunden nachlässt«, führt Maerzluft aus.