Im Strafprozess gegen einen Sparkassenvorstand hat das Landgericht die für heute geplante Zeugenaussage von Franjo Pooth abgesagt. Das frühere Stadtsparkassen- Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegemann hat gestanden, von der Pooth-Firma eine Bestechungsprämie angenommen zu haben.
Die Pooth-Firma Maxfield ist längst Geschichte, doch Gerichte und Staatsanwälte beschäftigen sich immer noch mit den Folgen der spektakulären Firmenpleite. So gestand jetzt vor dem Düsseldorfer Landgericht das frühere Sparkassen-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegemann, vor fünf Jahren einen Flachbild-Fernseher für rund 9.000 Euro von Franjo Pooths Firma Maxfield angenommen zu haben. Monate später habe er dann einen ungesicherten Millionenkredit der Bank abgesegnet. Wegen Untreue und Vorteilsnahme droht ihm nun eine Bewährungsstrafe zwischen einem Jahr und anderthalb Jahren.
Als der Prozess vor zwei Wochen begann, herrschte seitens Stiegemann noch eisiges Schweigen, die Verhandlung wurde unterbrochen. Das jetzige Geständnis ist das Ergebnis vertraulicher Gespräche zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Angesichts dieser überraschenden Wende war Franjo Pooth, der ursprünglich als Zeuge aussagen sollte, wieder ausgeladen worden. Ob und wann Pooth noch als Zeuge benötigt wird, ist ungewiss.