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FSC: »Wieder Wachstum im Consumer-Segment«

Das PC-Geschäft von Fujitsu Siemens Computers (FSC) muss seit mehreren Quartalen Einbußen hinnehmen. Im zweiten Quartal war vor allem das schwache Consumer-Geschäft für den Rückgang verantwortlich. Doch FSC ist zuversichtlich, in diesem Segment die Trendwende geschafft zu haben - so Jörg Hartmann, der die Führung der Consumer-Sparte vor einem halben Jahr übernommen hatte, im CRN-Exklusivinterview.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.9.2007 • ca. 1:45 Min

Jörg Hartmann, Leiter Consumer Business Fujitsu Siemens Computer
Inhalt
  1. FSC: »Wieder Wachstum im Consumer-Segment«
  2. Große Erwartungen an das Jahresendgeschäft

CRN: Was hat sich seit Ihrem Amtsantritt in der FSC-Consumer-Sparte verändert?

Hartmann: Im Consumer Bereich habe ich keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen, nur eine Feinjustierung, etwa bei der Aufstellung der Vertriebskanäle. Wir verkaufen über drei Hauptkanäle: Unser wichtigster Kanal sind Media Markt und Saturn. Im zweiten Kanal sind Flächenmärkte, Retailer, Kooperationen und Foodchannel zusammengefasst, aber auch die T-Punkt-Filialen der Telekom. Der dritte Channel ist Versandhandel und Etailer. In diesem Kanal erleben wir zurzeit die größte Veränderung. Die klassischen Mailorder-Häuser sind massiv dabei, das Katalog-Geschäft auf Internet-Business umzustellen. In diesem Kanal haben wir vermutlich sehr bald nur noch Etailer. Auch bei den Online- Händlern erleben wir derzeit eine Konsolidierung, die vor allem viele Kleine trifft. Denn Internet-Käufer zeigen ein wachsendes Markenbewusstsein. Sie kaufen dann eben nicht mehr beim kleinsten Anbieter, nur weil der einen Euro billiger ist, sondern bei einem bekannten und verlässlichen Etailer, wie Amazon.

Wie verteilt sich der FSC-Umsatz im Consumer-Bereich auf diese Kanäle?

Diese drei Bereiche tragen jeweils rund 30 Prozent zum Umsatz bei. Daneben gibt es noch einen sehr kleinen Kanal über IT-Distribution und IT-Handel. Die meisten IT-Händler haben sich aus dem Consumer-Geschäft zurückgezogen. Von den übrig gebliebenen sind die meisten kooperiert. Als fünften Kanal haben wir noch unseren eigenen Online-Shop, der aber auch nicht viel beiträgt.

Welcher Kanal wächst am stärksten?

Keiner wächst extrem stark. Flächenmärkte sind keineswegs out. Media Markt macht ein sehr stabiles Geschäft. Ähnlich ist es bei den Kooperationen. Deren Geschäft ist relativ stabil, weil die sich heute sehr stark in Richtung Service positionieren. Die größten Umwälzungen gibt es – wie bereits erwähnt – im Kataloggeschäft.

Speziell bei Notebooks wächst derzeit das Consumer-Segment deutlich stärker als B2B. Dafür herrscht ein starker Wettbewerbs- und Preisdruck. Wie reagieren Sie darauf?

Gerade in den Flächenmärkten ist es zunehmend wichtig, wie wir uns am POS präsentieren. Da hat sich eine »Aldisierung« eingeschlichen, die dazu führt, dass viele Produkte nebeneinander im Regal stehen. Wir haben deshalb verschiedene Initiativen gestartet, darunter eine eigene Shop-in-Shop-Lösung, die wir derzeit als Pilotprojekt in einer Berliner Saturn-Filiale testen. Da bringen wir Produkte, wie unsere Notebooks, das Activy Media Center und Ähnliches in einem Digital-Home-Szenario den Kunden nahe und sehen, ob wir so auch komplexe Themen im Retail vermarkten können. Produkte, wie Monitore oder Zubehör kann man quasi von der Palette verkaufen, mit erklärungsbedürftigen Geräten oder Lösungen geht das bisher noch nicht.