Bekämpfung von Internet-Kostenfallen
Gesetzentwurf beschert Shopbetreibern Zusatzkosten
Per Gesetz will die Bundesregierung Internet-Kostenfallen das Handwerk legen. Was für die Verbraucher positiv ist, geht vielen Onlinehändlern zu weit: Sie müssten gemäß dem Gesetzentwurf ihre Bestellprozesse umgestalten. Der Zertifizierungsdienst Trusted Shops hat nun einen Kompromissvorschlag entwickelt.
Um Verbraucher vor Internet-Kostenfallen zu schützen, hat das Bundesjustizministerium eine Regelung vorgeschlagen, die auch in die neue EU-Richtlinie zu Verbraucherrechten übernommen werden soll. Diese würde dazu führen, dass ein Verbraucher auch bei einer gewöhnlichen Internet-Bestellung ausdrücklich bestätigen muss, dass er korrekt über sämtliche Kosten und weitere Punkte informiert worden ist. Erst dann soll er seinen Online-Kauf durch den Klick auf den Bestell-Button abschließen können, so der Inhalt der sogenannten »Doppelklick-Variante«. Ist dieser Doppelklick nicht vorhanden, soll der Vertrag nichtig sein.
Für fast 60 Prozent der Online-Händler bedeutet die Umsetzung einer geplanten Regelung zum Schutz der Verbraucher vor Kostenfallen im Internet einen zusätzlichen finanziellen Aufwand, ergab nun eine von dem Zertifizierungsdienst Trusted Shops und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) durchgeführten Umfrage unter mehr als 300 Shopbetreibern. Die Umfrage wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) durchgeführt.
»Wir begrüßen es, dass der Gesetzgeber unseriösen Anbietern im Internet das Handwerk legen möchte. Aber wir halten die Mittel für falsch«, erklärt Carsten Föhlisch, Leiter der Abteilung Recht bei Trusted Shops. »Verbraucher werden durch das vorgeschlagene Gesetz nicht besser geschützt, dafür werden jedoch seriöse Händler über Gebühr belastet.«
- Gesetzentwurf beschert Shopbetreibern Zusatzkosten
- Kompromissvorschlag soll Zusatzkosten vermeiden
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