Wireless LANs: IEEE 802.11n

High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen

2. November 2007, 18:07 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen (Fortsetzung)


Ein Mesh benötigen nur die wenigsten

Heute könne Wireless-Mesh auch für mittelständische und große Unternehmen interessant sein, so Bobba, wenn es keine kabelgebundene Infrastruktur gebe. Begonnen habe die Entwicklung damit, Städte drahtlos zu vernetzen. Marsanu sieht ein Wireless-Mesh als Nischenanforderung. Besser passt für ihn der Begriff: drahtloses Backbone. Es gehe beim Einsatz in Unternehmen in der Regel nur um eine flexible Erweiterung der WLAN-Infrastruktur per Funk. Hier sei kein komplett drahtungebundenes Netz mit komplexem Routing das Ziel.

Auch nach Birkl zeigt der Bedarf mehr in Richtung eines Wireless-Distribution-Systems (WDS). »Hier fragen Kunden nach: Sie hätten noch einen langen Gang zum Ausleuchten. Dort gebe es aber keine LAN-Anbindung.« Dort lasse sich ein Access-Point über ein WDS an das Wireless-LAN anbinden. Müller betont, dass sich Trapeze bewusst auf die Erweiterung von Inhouse-Netzen mit allen Service-Eigenschaften beschränkt habe. »Mit einem oder zwei Hubs gelingt das noch ganz gut.«

Bei einem vollständigen Mesh werde es aber wegen Quality-of-Service nicht gelingen. Simon entgegnet: »Wir kommen mehr aus der Service-Provider-Ecke: Es ist möglich, größere Mesh-Lösungen aufzubauen.« Aber er stimmt zu: Letztlich gehe es immer darum, ob nur der Parkplatz des Unternehmens oder etwa ein Citybereich ausgeleuchtet werden soll. Für Mesh sieht Simon zur Zeit bei den Unternehmen einen begrenzten Bedarf. Maag entgegnet, dass es durchaus Firmen mit ausgedehnten Flächen wie Flughäfen oder Rennstrecken gebe. »Für diese ist ein Backbone-System zu statisch. Sie brauchen ein Mesh wegen des Roamings.« Das Thema QoS wolle Cisco, so Maag, im nächsten Release lösen.

Das Problem liegt für Bobba bei einem Mesh in einem fehlenden Standard. »Deshalb haben Hersteller hier einen proprietären Ansatz.« Auch Simon sieht dies so. Da spiele es auch keine Rolle, wo ein WDS aufhöre und ein Mesh anfange. Die Aufgaben ließen sich schon jetzt lösen. »Es wird aber auf absehbare Zeit nicht Hersteller übergreifend funktionieren.« Deshalb versehe er einen Standard mit einem Fragezeichen. Maag gibt zu bedenken, dass der kommende Standard 802.11s nur das Thema Verbindung löse. Dinge wie Admission-Control für VoIP oder Location-Services kämen nicht vor. »Aus meiner Sicht ist der Vorteil von 11s für den Anwender relativ gering.« Was er dort sehen werde, habe nur die minimal notwendigen Funktionen. Birkl gibt auch zu bedenken, dass sich dies nicht ändere, so lange Controller-Lösungen existierten, die auf nur einen Hersteller zugeschnitten seien.


  1. High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen
  2. High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen (Fortsetzung)
  3. Flexibilität ist wichtig
  4. High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen (Fortsetzung)
  5. High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen (Fortsetzung)
  6. High-Speed-WLANs könnten Kabel ersetzen (Fortsetzung)
  7. Kompromiss unumgänglich
  8. Es kommt darauf an

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