HP strebt neues Image an
Hewlett-Packard wandelt auf Apples Spuren: Zum größten Produkt-Launch der Firmengeschichte gehören zahlreiche stylishe Geräte wie der »Touchsmart« oder das Smartphone »iPAQ«. Präsentiert werden die Neuheiten künftig in edlen Shop-in-Shops, eventuell sogar in eigenen Flagship-Stores.
- HP strebt neues Image an
- Das sind die neuen HP-Produkte
HP hat sich mit seinen zahlreichen neuen Produkten einer neuen Designphilosophie verschrieben. Danach steht schickes Aussehen ganz oben auf der Präferenzliste, wie Ingo Gassmann, Director Category Management der PSG, bestätigt. Für Aufsehen sorgte auf der weltweiten Pressekonferenz in der vergangenen Woche in Berlin der neue »Touchsmart«, der über eine ähnliche Benutzeroberfläche wie das iPhone von Apple verfügt und via Finger gesteuert wird (siehe Kasten). »Wir setzen auch in Deutschland ganz stark auf den Touchsmart«, betont Martin Kinne, PSG-Chef von HP. Der Desktop wird voraussichtlich ab Oktober hier zu Lande lieferbar sein. Zu dem »größten ProduktLaunch der Firmengeschichte« gehörten darüber hinaus zahlreiche Business-Notebooks – auch sie künftig schicker und schlanker. Nach wie vor wird es die Produkte der zugekauften Firma Voodoo allerdings nicht in Deutschland geben. Zu der Luxusreihe für Privatkunden gehören jetzt auch der Desktop »Omen« und das Notebook »Envy«. PSG-Chef Kinne begründet die Entscheidung, die Geräte nicht in der EMEA-Region anzubieten, mit dem »sehr begrenzten Markt« für diese Produkte. Allerdings würden die Preise für Voodoo-Geräte sinken, so dass es »langsam interessant« werde.
Ein weiteres Argument für eine Markteinführung in Europa: Die edlen Voodoo-PCs sind für den neuen Vertriebsweg des Herstellers prädestiniert — dem über eigene Shop-in-Shops. Und diese Vertriebsstrategie wird weiter ausgebaut: Nach den Shops im Media Markt in Sindelfingen, Saturn in Köln und dem Cyberport in Berlin sollen in den kommenden Monaten neun weitere Stores folgen. Europaweit sind derzeit 120 Shop-in- ShopsamStart. »Ein Line-Up mit eigenen Produkten wirkt höherwertig als Geräte verschiedener Hersteller nebeneinander«, begründet PSG-Chef Kinne die Strategie. Doch das ist möglicherweise erst der Anfang: »Wenn das Konzept erfolgreich ist, werden wir eventuell einen Flagship-Store in Deutschland aufbauen«, betont Kinne.
Damit folgt der weltweit größte PC-Hersteller dem Vertriebskonzept von Apple. Apple betreibt sowohl eigene Shops als Shops über Partner wie Gravis. In Berlin besitzt auch Microsoft einen großen Showroom, der allerdings kein Verkaufsraum ist. Allerdings ist der Trend da: Immer mehr große Hersteller suchen den direkten Kontakt mit Konsumenten.
HP beteuert jedoch, dass man die Idee der Flagship-Stores nicht primär deshalb verfolge, um den Verkauf in eigene Hände zu nehmen. »Dieser Schritt bedeutet natürlich keinen Ausbau des Direktgeschäfts, sondern ist ein Teil unserer Marketing-Strategie«, stellt HP-Manager Kinne klar. Soll heißen: Edle Produkte werden in edlen Verkaufsräumen gezeigt. Die Zeiten der grauen und langweiligen Kisten scheinen bei Hewlett-Packard also vorbei zu sein.