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»Ich habe das gesamte System mobilisiert«

»Ich habe das gesamte System mobilisiert«. Die Software AG, der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller, erwirtschaftet den Löwenanteil des Umsatzes bislang mit Datenbanken auf Mainframes. Mit XML-Technologien für Serviceorientierte Architekturen will der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Streibich ein zweites Standbein aufbauen, wie er im Gespräch mit Werner Fritsch darlegt.

Autor:Werner Fritsch • 2.11.2005 • ca. 1:15 Min

Unter der Regie von Karl-Heinz Streibich hat die Software AG wieder Tritt gefasst. Foto: Software AG
Inhalt
  1. »Ich habe das gesamte System mobilisiert«
  2. »Ich habe das gesamte System mobilisiert« (Fortsetzung)

»Ich habe das gesamte System mobilisiert«

Herr Streibich, seit Sie vor zwei Jahren das Ruder übernommen haben, hat sich der Börsenwert der Software AG in etwa verdoppelt. Wie haben Sie dazu beigetragen?
Ein Jahr haben wir jeden Stein im Unternehmen umgedreht. Zuerst haben wir die Kostenbasis dem Umsatz angepasst. 2002 und 2003 hatten wir Rückgänge gehabt, der Umsatz war um 30 Prozent verringert. Diese Reduktion war bei meinem Antritt auf der Kostenseite noch nicht voll nachgebildet. Das haben wir dann gemacht und damit die Profitabilität zurechtgerückt. Dass die betriebswirtschaftliche Basis stimmt ist eine Voraussetzung für alles andere.

Am Anfang standen also Kostensenkungen.
Ja, das war der erste Schritt. Zweitens haben wir der Firma eine klare strategische Ausrichtung gegeben. Wir haben heute zwei Schwerpunkte: Adabas und Natural für Datenbankanwendungen auf der einen Seite und XML-Produkte zur Integration, Automatisierung und Modernisierung von Prozessen auf der anderen. Bei diesem zweiten Bereich spricht man heute von serviceorientierter Architektur. Der dritte Punkt war, das Unternehmen an der Vertriebsfront zu mobilisieren. Dafür haben wir umfangreiche Executive-Visit-Programme gestartet. Wir haben letztes Jahr damit begonnen, dass unsere Top-Führungskräfte aus allen Unternehmensbereichen zu den Kunden gingen. Da hat es dann 670 Besuche gegeben. Und ich mache dieses Jahr eine weltweite Tour: Ich bin jeden Monat eine Woche in einem Land und besuche dort die zwölf bis fünfzehn wichtigsten Kunden.

Was bezwecken Sie mit diesen Besuchen?
Ich öffne dem lokalen Vertrieb die Türen zu den Top-Entscheidern. Ich habe die Vertriebs- und Country-Manager dabei, und gemeinsam gehen wir ganz konkret Kundenprojekte an. Nicht zuletzt werden Gegenbesuche in unserer Zentrale vereinbart und vorbereitet. Kunden werden dadurch mit der Software AG in eine engere Beziehung gebracht.