IEEE nimmt 100-Gigabit-Ethernet in Angriff
Eine Studiengruppe des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hat die Arbeiten an einer Spezifikation für 100-Gigabit-Ethernet aufgenommen.
Zu ihrem ersten Meeting ist die »Higher-Speed-Study-Group der Arbeitsgruppe IEEE 802.3 zusammengekommen. An dem Treffen in Knoxville (Tennessee) nahmen 80 Fachleute teil, darunter Vertreter von Chip- und Systemherstellern, Telekommunikationsfirmen und Forschungseinrichtungen aus mehreren Ländern.
Die HSSG will zunächst prüfen, ob es aus technischer und kommerzieller Sicht Sinn macht, einen Standard für Ethernet mit 100 GBit/s zu entwickeln. Beim ersten Treffen standen unter anderem Themen wie potenzielle Übertragungsverfahren auf der Tagesordnung, etwa die Kombination mehrerer Kanäle in Lichtwellenleitern.
Dass Datenraten von 100 GBit/s und mehr in absehbarer Zeit benötigt werden, untermauerten mehrere Referenten in ihren Vorträgen. Drew Perkins von Infinera, einem Hersteller von Telekommunikationsausrüstung, geht davon aus, dass die durchschnittliche Bandbreite in Backbone-Netzen von Carriern im Jahr 2010 im Durchschnitt etwa 2,5 TBit/s erreicht. Der Bedarf an größeren Übertragungskapazitäten werde weiterhin dramatisch zunehmen.
Alessandro Barbieri von Cisco Systems geht davon aus, dass 100-Gigabit-Ethernet zunächst vor allem bei Service-Providern und in Rechenzentren zum Einsatz kommen wird, später auch in Campusnetzen. Dort könnte 100GbE unter anderem eingesetzt werden, um das Netz an den Backbone von Service-Providern anzubinden.
Das nächste Treffen der HSSG findet im November statt. Wann die Arbeiten der Gruppe zu einer 100GbE-Spezifikation führen, ist noch nicht absehbar. Das Gremium peilt das Jahr 2010 an.
Weitere Informationen im Internet unter: