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Indische Offshorer geben Gas

Indische Offshorer geben Gas. In den nächsten zwölf Monaten ist mit einer klaren Offensive der ­indischen IT-Service-Anbieter im deutschen Markt zu rechnen. Daraus ergeben sich zahlreiche Chancen für die hiesigen Anwender.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.8.2006 • ca. 1:10 Min

Andreas Zilch ist Vorstands­mitglied bei Experton Group Foto: Experton Group
Inhalt
  1. Indische Offshorer geben Gas
  2. Indische Offshorer geben Gas (Fortsetzung)

Indische Offshorer geben Gas

Verlust der Flexibilität
Die Anwender in Deutschland werden von dem zusätzlichen Angebot profitieren. Dies sorgt in einigen Bereichen für weiteren Wettbewerb, allerdings sollte dieser nicht nur preislich ausgetragen werden. Den Anwendern ist zu empfehlen, offen mit diesem neuen Angebot umzugehen. Neben den potenziellen Preisvorteilen ist insgesamt eine gemeinsam erarbeitete Qualitätsverbesserung anzustreben. In diesem Zusammenhang kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass die indischen IT-Anbieter einen sehr hohen  CMM/CMMI-Level (Level 5) erreichen. Der Vorteil für die Anwender ist eindeutig darin zu sehen, dass sie viel lernen und insgesamt von der Professionalität der Anbieter profitieren können; andererseits ist mit einem erheblichen Aufwand zu rechnen.
Denn durch dieses sehr strikte Vorgehen werden auch die Flexibilität und dynamische Anpassung im Projekt stark eingeschränkt ? »auf Zuruf« und »auf dem kleinen Dienstweg« geht hier dann gar nichts mehr.
Die Frage ist, ob die indischen IT-Anbieter und der deutsche Anwender schnell zu einer »gemeinsamen Sprache« finden ? dies gilt sowohl für das Thema Deutsch/Englisch als auch für die Prozesssicht und -definition. Die Anbieter auf dem deutschen Markt müssen sich auf Veränderungen gefasst machen. Die Offensive der Off­shorer bedeutet für die hiesigen Anbieter Preisdruck, Veränderung der Qualitätsanforderungen und die Notwendigkeit, ein eigenes Onshore-Nearshore-Off­shore-Konzept zu entwickeln. Bei diesem Mix der verschiedenen Sourcing-Quellen werden die jeweiligen Verteilungen prozentual an die Aufgabenstellung und die Anforderungen des Kunden angepasst.
In Bezug auf dieses »Global Sourcing« Konzept sind Unternehmen wie IBM (mit über 40000 Angestellten in Indien der grösste ausländische Arbeitgeber), HP und SAP schon relativ weit. In Deutschland sehr verwurzelte Unternehmen wie T-Systems und SBS haben hier noch Entwicklungspotenziale.