IT-Absolventen: Bessere Chancen mit Wirtschaftswissen
Durch die veränderte Aufgabenstellung der IT in den Unternehmen lässt sich heute mit reinem Fachwissen kein Personalverantwortlicher mehr beeindrucken. Gefragt sind vor allem wirtschaftliche Zusatzqualifikationen.
Trotz Bewerbermangel fordert die Integration der IT in die Unternehmensstrategie und –Prozesse auch von Einsteigern immer mehr Qualifikationen. So ergab die »IT Jobscout Studie 2008« des Finanzdienstleisters PPI, dass mittlerweile für die Hälfte aller IT-Jobangebote auch betriebswirtschaftliches Know-how verlangt wird. Besonders ausgeprägt ist dieses Anforderungsprofil in den Bereichen IT-Beratung (70%) und IT-Vertrieb (60%), in denen ohne wirtschaftliche Zusatzqualifikationen selbst für ausgezeichnete Naturwissenschaftler kaum noch ein Job zu finden ist. So setzt selbst die Mehrzahl der IT-Stellen für Mathematiker heutzutage auch BWL-Kenntnisse voraus.
Hintergrund für die große Nachfrage nach wirtschaftswissenschaftlich ausgebildeten IT-Fachkräften sind die veränderten Anforderungsprofile an die IT. So nehmen in zahlreichen Unternehmen immer mehr Technikexperten auch Führungsaufgaben wahr, da viele Produkte bereits so komplex sind, dass sie von reinen Betriebswirten kaum bearbeitet und auf die Prozesse und Ziele des Unternehmens hin optimiert werden können. Aber auch für die Akquise von Projekten ist betriebswirtschaftliches Wissen meist unverzichtbar. Nur wenn IT-Spezialisten die Geschäftsprozesse ihrer Kunden verstehen, können sie wirtschaftliche Lösungen entwickeln und moderne IT-Konzepte in der Praxis umsetzen.
Dieser Trend verbessert gleichzeitig auch die Einstiegschancen für Wirtschaftswissenschaftler in die IT: Etwa jede vierte Stellenanzeige fordert explizit studierte Betriebswirte zur Bewerbung auf. Wieder sind es vor allem die IT-Beratung und der IT-Vertrieb, die auf der Suche nach diesen Quereinsteigern sind.