IT-Budgets 2009: Abschwächung statt Einbruch

4. Februar 2009, 12:15 Uhr | Markus Bereszewski

IT-Budgets 2009: Abschwächung statt Einbruch Die schlimmsten Befürchtungen waren zum Glück übertrieben. Unternehmen halten sich in ­diesem Jahr bei den IT-Ausgaben insgesamt zwar recht stark zurück, doch fast ein Viertel nimmt sogar mehr Geld in die Hand.

Die gute Nachricht der InformationWeek IT-Budget-Studie 09 zuerst: Die Hälfte der Befragten gab im Befragungszeitraum Ende des vergangenen Jahres an, dass die Finanzkrise keine Auswirkungen auf ihr aktuelles Investitionsverhalten hat. Damit ist auch die schlechte Nachricht klar – die andere Hälfte lässt sich sehr wohl beeinflussen. Ein knappes Drittel wollte geplante IT-Projekte verschieben, jeweils rund ein Fünftel reagierte kurzfristig mit Einstellungsstopp, Budgetkürzung und/oder Senkung der Personalkosten. Und die Vorzeichen sehen auch für das Gesamtjahr 2009 nicht rosig aus, denn der leichte Aufwärtstrend der vergangenen drei Jahre ist erwartungsgemäß gebrochen (siehe Grafik »Prognose Investitionsverhalten 2009« auf S. 20). Knapp 30 Prozent der Befragten werden in diesem Jahr weniger in IT in­vestieren als 2008. Im vergangenen Jahr sagten das nur rund 18 Prozent. Auf der anderen Seite sank der Anteil derjenigen, die mehr für IT ausgeben wollen von 36,2 auf 23,8 Prozent. Dass die Finanzbranche mit 40 Prozent der Befragten zu den größten Ein­sparungen neigt, ist nachvollziehbar, dichtauf folgt mit 36,5 Prozent Industrie / Produktion, während im Handel nur jeder Fünfte weniger investieren will. Das ist insgesamt zwar eine heftige Abschwächung, aber angesichts der anhaltenden Diskussion um die Belastbarkeit der »Realwirtschaft« ist es etwas überraschend, dass immerhin noch fast jeder Vierte mehr Geld für IT ausgeben will. Da hilft wohl die Tatsache, dass IT heute in den meisten Unternehmen der Motor fürs Geschäft ist – und antizyklisches Verhalten in der Krise wirkt sich bekanntlich günstig auf die Marktpositionierung danach aus. Weitblick gepaart mit Durchhaltevermögen sind Tugenden der Zeit. Die wichtigsten Projekte in diesem Jahr finden in den Segmenten Dokumentenmanagement, Server, Customer Relationship Management (CRM) und – mit einem großen Zuwachs – Virtualisierung statt (siehe Grafik »Wichtigste anstehende IT-Projekte« Seite 21). Immer noch weit oben auf der Agenda, aber weit weg vom Spitzenplatz der letzen Jahre finden sich die Optimierungsvorhaben. Bei den Bereichen, in die 2009 ausdrücklich mehr investiert werden soll als 2008, hat Security knapp die Nase vorn, gefolgt von Storage, Virtualisierung, Dokumentenmanagement und mobilen Lösungen (siehe Grafik »Investitionen in IT Top 5« auf Seite 22). Letztere sowie Storage gehören aber gleichzeitig zu den Verlierern, denn vor einem Jahr lagen sie mit 27,2 be­ziehungsweise 34,4 Prozent noch deutlich höher in der Gunst der Investoren. Nichtsdestotrotz kann man weiterhin von einem Trend zur Mobilisierung und Flexibilisierung der Mitarbeiter sprechen. Am unteren Ende (siehe Grafik »Flop 5« auf Seite 22) ­finden sich Themen wie etwa Software as a Service und E-Procurement. Das ist nicht unbedingt so zu interpretieren, dass diese keine Bedeutung im Markt haben oder erlangen werden. Hier finden sich durchaus auch Top-Technologien in den ersten Jahren der sukzessiven Marktdurchdringung wieder oder auch solche, die durchaus eine Schlüsseltechnologie darstellen können, aber nur für ausgewählte Branchen interessant sind – wie etwa Radio Frequency Identification (RFID).


  1. IT-Budgets 2009: Abschwächung statt Einbruch
  2. Wo IT helfen kann
  3. Compliance nimmt immer mehr Ressourcen ein

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