Wie der Mutterkonzern Arcandor ist ebenfalls die Tochtergesellschaft Primondo insolvent. Die darin gebündelten E-Commerce-Geschäfte unter zahlreichen Marken sind – bis auf das Schwergewicht Quelle – nicht von der Insolvenz betroffen. Der mit großen Ambitionen gestartete IT-Onlineshop Myby stellt sein Geschäft ein – angeblich vorübergehend.
Die Insolvenz des Handels- und Reisekonzerns Arcandor AG betrifft rund 43.000 von insgesamt über 70.000 Mitarbeitern. Es sind überwiegend Angestellte der Karstadt Warenhaus GmbH sowie der Quelle GmbH. Der traditionsreiche Universalversender aus Fürth ist Teil der zu Arcandor gehörenden Holding Primondo GmbH, die am Dienstag vergangener Woche ebenfalls Insolvenz angemeldet hat.
Unter dem Dach der Primondo bündelt Arcandor neben Quelle ein Firmengeflecht aus zahlreichen Katalogversendern. Die überwiegend in der Modebranche tätigen Spezialversender mit rund 5.000 Mitarbeitern, Firmen mit Filialgeschäft und Online- Portalen, sind von der Insolvenz nicht betroffen. Ebenso das deutlich wachsende Geschäft der Primondo- Tochter HSE24. Der TVSender mit rund 600 Mitarbeitern erzielte mit seinem Homeshopping- Geschäft zuletzt einen um zehn Prozent gestiegenen Jahresumsatz von 349 Millionen Euro. Medienangaben zufolge sollen bereits mehrere Investoren aus dem In- und Ausland Interesse an diesem Geschäftszweig von Arcandor bekundet haben. Einzelheiten wurden aber noch nicht bekannt.
Schlecht sehen die Zukunftsaussichten dagegen für Myby aus. Das Portal hatte Arcandor gemeinsam mit dem Verlagshaus Axel Springer erst Ende 2007 aus der Taufe gehoben. Die beiden Großkonzerne hatten mit dem Elektronik-Online-Fachmarkt Großes vor: Über die Springer- Marken »Bild«, bzw. »Bild TOnline « sollte Myby zu einem der führenden E-Commerce-Versender für IT- und UE-Produkte aufsteigen. Seit Donnerstag vergangener Woche ist der Etailer nun jedoch offline. Endkunden werden mit einem knappen Hinweis abgespeist: »Ihr myby- Shop wird derzeit gewartet. Wir bitten um Verständnis, dass wir vorübergehend nicht erreichbar sind.« Zu klareren Worten greift das Unternehmen in einer Mitteilung an seine Affiliate-Partner: Im Rahmen der Insolvenz von Arcandor werde derzeit intensiv geprüft, wie sich dies auf Myby auswirke. »Bis zur endgültigen Klärung der weiteren Vorgehensweise haben wir heute vorsorglich unseren Shop offline genommen.« Weiter heißt es in der Erklärung: »Wir setzen alles daran, eine schnelle Klärung zu erwirken, um dieses Unternehmen mit seinen Arbeitsplätzen und Partnerschaften aufrechterhalten zu können.«