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Kehraus im Netzwerkmarkt

Kehraus im Netzwerkmarkt Der Virtualisierungstrend bewirkt, dass Netze stärker an Server und Storage gebunden werden als bisher. Das hat Auswirkungen auf die Märkte, von denen auch die Anwender ­betroffen sein können.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.5.2009 • ca. 1:15 Min

Derzeit sind 40-G-Komponenten wie diese von Cisco noch sehr teuer.
Inhalt
  1. Kehraus im Netzwerkmarkt
  2. 40G ante portas
  3. Breite Bundles statt 40 G

Als Cisco vor kurzem sein UCS-Konzept verkündete, ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten: HP erwähnte Cisco auf seiner jährlichen Anwendertagung Tech@work noch nicht einmal mehr als Technologiepartner, IBM verkündete gemeinsam mit dem Rivalen Brocade, man werde in Zukunft enger zusammenarbeiten. Brocade dürfte aufgejauchzt haben, denn IBM verkauft nun zum ersten Mal seit Jahren dessen Equipment unter eigenem Label. Und der Hersteller ist nicht der einzige, der sich freut. Auch Thomas Ruban, Vice President Technical Operations EMEA beim Cisco-Konkurrenten Juniper ist überzeugt, dass seine Firma dank Ciscos Einstieg in den Servermarkt »neue Freunde hat«. Er meint, dass »Cisco in Zukunft weniger Umsatz über Partner machen wird«. Heiko Schrader, für den Vertrieb der Brocade-Produkte in Deutschland zuständig, kommentiert: »Es ist nur logisch, dass HP und IBM ihre Resale-Strategie in Bezug auf Cisco jetzt ändern.« Im Übrigen sieht der Manager den Netzwerkmarkt, angetrieben durch die Virtualisierungswelle und die Wirtschaftskrise, weiter konsolidieren: »Kleine Anbieter haben es jetzt besonders schwer.« Tatsächlich hat sich Brocade erst vor relativ kurzer Zeit von einer drohenden Kümmerexistenz in der schrumpfenden Fibre-Channel-Nische befreit, indem Ethernet-Anbieter Foundry aufgekauft wurde. Letzteres Unternehmen ist technologisch stark, war aber nicht besonders erfolgreich beim Marketing. Cisco wundert sich über diese Reaktionen nicht und bleibt gelassen. Ulrich Hamm, Consulting Systems Engineer für Datenzentren: »Die Serverseite hatte zu große Macht, da mussten wir reagieren.« Wer lediglich Netzwerktechnik anbiete, dem bleibe in Zukunft die undankbare Rolle eines extrem abhängigen Zulieferers. Doch was ist mit den Anwendern? Werden sie nicht mehr und mehr in proprietäre One-Vendor-Strukturen gezwungen? »Wir sehen unser System als offen. Ab Ende 2010 sollen sich unsere Adapter auch in andere Server einbinden lassen«, kontert Hamm. Erst die Zeit wird zeigen, ob das tatsächlich zutrifft.