Hilfe durch SOA
- Kombinationen mit Mehrwert
- Hilfe durch SOA
- RSS vs. Soap
- Do-IT-Yourself

Die ersten Mashups im Internet benutzten Google-Maps, dessen Ajax-API noch immer auf vielen Seiten sehr beliebt ist. Verschiedene Anbieter offerieren mittlerweile ähnliche Services oder setzen auf auf Flash basierende Lösungen. Im Geschäftsbereich eingesetzte Netzwerkmanagement-Programme erlauben der IT mittlerweile, Daten auf Karten einzublenden. Solche Kartographiedienste sind zwar ein Dauerbrenner in Unternehmen, aber noch beliebter ist der Einsatz von Suchanwendungen: Mehr als die Hälfte aller Unternehmen, die Mashups einsetzen, hat den Zugriff auf die Google-Suche eingerichtet. Der offensichtlichste Grund für Googles Beliebtheit ist das relativ einfache API, das dafür sorgt, dass sich die Suchmaschine mit nur wenigen Codezeilen einbinden lässt.
Beispielsweise könnte eine Webseite, die eine Liste von potenziellen Kunden anzeigt, automatisch das Internet nach weiteren Informationen über diese Person oder Firma durchsuchen – entweder jedes Mal, wenn die Seite aufgerufen wird, oder durch einen Klick bei Bedarf. Natürlich wäre das auch einfach manuell zu bewerkstelligen, aber ein Mashup verhindert lästiges Cut-and-Paste und das Wechseln zwischen Browserfenstern. Was, wenn es von verschiedenen Usern oft genug durchgeführt wird, zu erheblichen Einbußen in der Produktivität führt.
Die Integration von Systemen, die von Geschäftspartnern bereitgestellt werden, ist weit weniger ausgereift. Klare Vorreiter bei der Bereitstellung von APIs sind dabei Logistikunternehmen. Sowohl Fedex als auch UPS bieten Webservices an, mit denen Interessierte auf ihre internen Rechnungsstellungs- und Sendungsverfolgungs-Anwendungen zugreifen können. Services von E-Commerce-Seiten wie Amazon und Ebay sind eher bei kleineren Unternehmen beliebt.
Aber das Kombinieren von Services, die im öffentlichen Internet verfügbar sind, ist nur eine Seite der Medaille – die Seite nämlich, bei der Unternehmen sehr wahrscheinlich den Mashup-Angeboten, die es im Internet bereits gibt, immer ein paar Schritte hinterher hinken werden. Für große Betriebe entsteht der höchste Wert oft durch die Integration von internen Unternehmensanwendungen. Eine schwierige Aufgabe, denn wo öffentliche Webseiten APIs haben, die den Zugriff über »Rest« (Representational-State-Transfer) ermöglichen, müssen Unternehmensanwendungen einzeln freigegeben werden. Außerdem existieren immer Fragen der Sicherheit und der Zugriffskontrolle, wenn eine interne Anwendung den Zugriff auf Daten ermöglicht, selbst wenn dieser nur innerhalb des Unternehmens möglich sein soll.
Hier tritt die SOA auf den Plan. Eine wachsende Zahl von SOA-Anbietern hat sich den spezialisierten Mashup-Produzenten angeschlossen. Die meisten von ihnen betrachten Mashups als »Last-Mile« der SOA – einen Weg, die Architektur dem Endanwender zugänglich zu machen. Während die Webservices der SOA normalerweise dafür ausgelegt sind, dass Server miteinander kommunizieren, beziehen Mashups auch die Rechner der Endanwender ein.
Natürlich verlaufen solche Erweiterungen nicht reibungslos. Die meisten SOA-Suiten sind auf »Soap« (Simple-Object-Access-Protocol) ausgelegt, doch dessen Unterstützung fehlt bei fast allen Browsern und bei Laufzeitinstallationen wie Java oder Flash. Mashups im Internet setzen für gewöhnlich auf RSS. Dabei werden maßgeschneiderte Datenformate für komplexere APIs von Webservice-Anbietern ad hoc entwickelt.
Der Fokus, den SOA auf Server richtet, führt auch dazu, dass Dateien, die auf Desktops liegen, komplett ignoriert werden. Zum größten Teil liegt das daran, dass die IT-Abteilungen, die die SOA-Anwendungen bauen, nur selten in der Lage sind, die Daten zu verstehen oder zu interpretieren, die in einer Tabellenkalkulation der Buchhaltung oder in einer Verkaufspräsentation liegen. Viele Mashup-Hersteller sehen genau diese Dateien als wertvolle Quellen für kombinierbare Daten – Endanwender geben gern Dateien frei, von deren Wichtigkeit sie überzeugt sind. Frisch freigegebene Dateien können mit anderen Anwendern geteilt werden, womit der E-Mail-Server davor bewahrt wird, sich an riesigen Attachments zu verschlucken, ohne dass mächtige Collaborations-Software eingesetzt werden muss.