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Kombinationen mit Mehrwert

Mashups – Plattformen, mit denen gewöhnliche Angestellte neue Anwendungen erstellen können, sind der nächste natürliche Schritt, den die Service-Oriented-Architecture (SOA) gehen wird. Die großen Anbieter hocken bereits in den Startlöchern, doch sind die Unternehmen bereit?

Autor:Redaktion connect-professional • 24.11.2007 • ca. 2:05 Min

Inhalt
  1. Kombinationen mit Mehrwert
  2. Hilfe durch SOA
  3. RSS vs. Soap
  4. Do-IT-Yourself

Überall wird davon gesprochen, die IT mit den Geschäftszielen übereinzustimmen, aber in der Praxis ist es mit der Koordination nur selten weit her. IT und Geschäftsaktivitäten bleiben zum größten Teil voneinander getrennt, selbst wenn sie ein gemeinsames Ziel verfolgen. Verfechter von Unternehmens-Mashups wollen die beiden Lager näher zusammenbringen. Indem sie technikferne Angestellte in die Lage versetzen, eigene Anwendungen zu erstellen. Doch unter IT-Profis herrscht noch Skepsis bezüglich der Sicherheit und des Sinngehalts selbst erstellter Applikationen.

Dabei sind Mashups längst mehr als eine bloße Spielerei aus dem Web 2.0. Beispielsweise könnten Bauunternehmen, die sich auf eine Ausschreibung bewerben, Mashup-Technologien einsetzen, um damit Wetterdaten mit Informationen der Planungssoftware zu kombinieren. Dadurch ließe sich genauer vorhersagen, mit wie vielen Regen- oder Schneetagen in der Bauphase zu rechnen ist, und somit ein exakteres Angebot abgegeben werden.

Ein anderes mögliches Einsatzgebiet ist der Umgang mit Gefahren wie beispielsweise Pandemien, die eine massive Auswirkung auf Unternehmen, Regierungen und Menschen haben. Im Falle der Vogelgrippe könnte das verfügbare Wissen über die Übertragung der Krankheit mit Informationen über Klima, Wind und Vogelflugrouten kombiniert werden und so dazu beitragen, früher vor möglichen Gefahren zu warnen, Prävention zu betreiben oder rechtzeitig Impfstoffe in die vermutlich betroffenen Gebiete zu transportieren.

Ungenutzte Quellen

An Mashups wird deutlich, dass Innovation mittlerweile von Konsumenten angetrieben wird, und nicht von Geschäftskunden: Google-Gadgets, Yahoo-Pipes und zahllose andere Seiten haben das Internet in eine offene Plattform verwandelt, die jedermann Zugriff bietet. Millionen von Amateur-Entwicklern vereinen Webservices viel schneller zu neuen Anwendungen, als das mit SOA möglich wäre, die man im Unternehmensbereich am ehesten damit vergleichen kann.

Anders als bisherige Modeerscheinungen, die von Konsumenten in die Unternehmen getragen wurden, stellen Mashups weitaus mehr dar als ein bloßes Sicherheitsrisiko oder eine Chance, für wenig Geld an gute Technologie zu kommen. Mitarbeiter, die außerhalb der Arbeitszeit Mashup-Seiten oder -Werkzeuge benutzen, sind eine ungenutzte Quelle der Innovation. Einige Hersteller behaupten, die Anwendungsentwicklung werde genauso einfach werden wie das Surfen im Netz, während sich andere mit ihren Mashup-Plattformen an Power-Anwender von Office-Programmen richten – Menschen, die vielleicht ziemlich ausgefeilte Excel-Makros erstellen können, die sie aber nur für ihre eigenen Zwecke einsetzen. »Die Entwicklung wird vom spielerischen Umgang mit Web-2.0-Installationen getrieben. Ziel ist es, diese Dynamik und Flexibilität in die Gestaltung von Webseiten und Webinstallationen einzubringen, ohne dass der Anwender über großartige Programmierkenntnisse verfügen muss«, erklärt Tony Fricko, Emerging-Technologies-Experte bei IBM.

Natürlich gestattet nicht jede IT-Abteilung den Angestellten gern so viel Selbstbestimmung. Doch niemand sollte die Technologie deswegen pauschal abtun. Selbst in Arbeitsbereichen, in denen jeder Desktop verriegelt ist und die Mitarbeiter keine Einstellungen verändern können – weder auf ihrem eigenen Rechner, noch auf auf Server basierenden Anwendungen – können Mashups trotzdem wertvoll sein. Durch die Integration verschiedener Anwendungen oder Datenquellen in ein einziges Frontend können sie die Produktivität erhöhen. Zudem Workflows vereinfachen und dafür sorgen, dass unternehmenseigene Anwendungen durch Webservices aus dem Internet bereichert werden.