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RSS vs. Soap

Autor:Redaktion connect-professional • 24.11.2007 • ca. 1:15 Min

Das Ergebnis von freigegebenen Dateien und dem Bedarf, die daraus resultierenden Webservices zu betreuen, kann ein SOA-artiges System sein, das auf dem durch Web-2.0-Anwendungen bekannt gewordenen RSS-Format statt auf Soap basiert. Die Möglichkeit, Dateien in RSS-Feeds umzuwandeln, ist auf einigen Mashup-Plattformen wie beispielsweise in IBMs kürzlich vorgestelltem »Mashup Starter Kit« inbegriffen. »Das Web 2.0 passiert in den Unternehmen – egal, ob es erlaubt ist, oder nicht«, sagt Anant Jhingran, Chief-Technology-Officer der IBM-Information-Management-Division. Dafür wolle man Lösungen zur Verfügung stellen.

Die meisten RSS-Werkzeuge sind in der Lage, Feeds durch Screen-Scraping zu erstellen. Dabei lesen die Mashups Daten von Webseiten aus, die keine eigenen Feeds oder APIs zur Verfügung stellen. Das könnte ein bequemer Weg sein, um Intranetseiten freizugeben, auch wenn bei der Nutzung auf Webseiten von Dritten Copyright-Fragen zu beachten sind. Ein generelles Risiko, das Mashups in sich bergen, wird dadurch deutlich: Jede Veränderung des Seitenformats kann den RSS-Feed beeinflussen und eventuell die Anwendung zerstören, die dadurch gespeist wird.

Veränderungen können auch bei Intranetseiten und firmeninternen Anwendungen zum Problem werden. Denn Mashups nutzen fast immer Services oder Anwendungen, um etwas zu tun, wofür sie ursprünglich nicht gebaut wurden. Eigentlich ist das gut – genauer gesagt, ist das sogar fast die Definition von Innovation. Aber es bedeutet auch, dass Upgrades zu Inkompatibilitäten führen können, besonders, wenn ein Mashup einen »Bug« des darunterliegenden Services ausnutzt.

Die einzige Art, dieses Problem zu umgehen, ist altmodische Qualitätssicherung. Es muss sichergestellt sein, dass auf Services durch sorgfältig gefertigte und streng getestete APIs zugegriffen wird. Das macht einen großen Teil der Motivation hinter Soap aus. Leider werden durch ausführliche Tests die Entwicklungen verlangsamt, weshalb SOA im Vergleich zu Mashups und dem Web 2.0 oft schwerfällig und bürokratisch wirkt – und ist. Kompromisse sind unumgänglich.