Do-IT-Yourself
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Es gibt drei Hauptarten von Mashups: Präsentation, Daten und Logik. Präsentations-Mashups sind die einfachsten. Sie kombinieren Informationen aus verschiedenen Quellen in einem gemeinsamen Interface. Webportale könnten als Präsentations-Mashups betrachtet werden. Obwohl firmeninterne Portale noch immer relativ statisch sind, verglichen mit öffentlichen Webseiten, die dem Anwender die Auswahl überlassen, welche Features auf der Startseite angezeigt werden sollen. Da Präsentations-Mashups wenig wirkliche Integration enthalten, werden sie zumeist einfach dadurch erstellt, dass fertige Widgets per Drag-and-Drop eingesetzt oder verschiedene RSS-Feeds ausgewählt werden.
Der nächste Schritt ist das Daten-Mashup, bei dem Daten aus verschiedenen Quellen bezogen und kombiniert werden. Das Ziel dabei ist, den Zugriff zu vereinfachen: Statt mehrere Datenbanken zu durchsuchen, können die Anwender verschiedene Datenbanken auf einmal abfragen und dabei sowohl Zeit sparen, als auch Querverweise und Vergleiche anstellen. Die bekanntesten Beispiele sind auf Karten basierende Mashups, die überall im Internet wie Pilze sprießen. Geographische Daten werden mit irgendetwas anderem kombiniert, seien es WLAN-Hotspots, Immobilienpreise oder Verbrechensstatistiken. Daten-Mashups sind ein wenig komplizierter zu erstellen als Präsentations-Mashups, denn derzeit ist dazu zumindest ein wenig Programmierung vonnöten.
Logik-Mashups verbinden zwei oder mehr Anwendungen, automatisieren gewisse Aufgaben und berücksichtigen den Workflow. Zum Einsatz kommen sie beispielsweise bei Preisvergleichsseiten wie »kayak.com«, die Webservices nutzen, um bei zahlreichen Online-Reisebüros Flugpreise abzufragen und anschließend Flüge zu buchen.
Die relativ niedrigen Einstiegshürden haben zur Folge, dass nicht in allen Unternehmen spezielle Mashup-Produkte benötigt werden. Ein Mashup kann auf jedem Server gehostet werden, und auch für die Entwicklung sind keine anderen Werkzeuge nötig als für jede andere auf Web basierende Anwendung.
Doch spezialisierte Mashup-Plattformen bieten verschiedene Vorteile, besonders für Unternehmen, die sich mit dem Gedanken anfreunden, den Nutzer zum Entwickler zu machen. Die großen Stärken liegen in der Anwenderfreundlichkeit und der Sicherheit: User, die nicht aus der IT kommen, brauchen eine Plattform, die ihrem gewohnten Office-Umfeld sehr ähnlich ist. Und die IT muss in der Lage sein, die Mashups und die von ihnen verwendeten Webservices verfolgen zu können, um Datenverluste zu verhindern. Zentrales Management fördert auch die Wiederverwendung. Denn Mitarbeiter, die Mashups entwickeln, können auf der Arbeit ihrer Kollegen aufbauen.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Intern gehostete Mashups stellen kein großes Risiko dar, aber, wie auch Anfragen an Suchmaschinen, können sie Datenschnüfflern trotzdem private Informationen preisgeben. Beispielsweise lassen sich durch Zugriffe auf ein Kartographie-API Kundenadressen an den Kartenanbieter übermitteln. Schlimmer noch: Ist ein Link nicht verschlüsselt, können die Daten von jedermann im Internet abgegriffen werden. Und Verschlüsslung ist nicht überall verfügbar. Die meisten auf Account basierenden Angebote unterstützen zwar SSL, nur wenige kostenlose Webservice-APIs machen das aber, denn dort muss sich der Anwender nicht authentifizieren.
Bevor den Mashup-Technologien Tür und Tor geöffnet werden, gilt es, einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Nicht nur ist die Frage zu klären, wer im Unternehmen Anwendungen entwickeln darf. Die IT muss auch festlegen, welche Datenquellen freigegeben werden. Öffentliche Webseiten und APIs sind eine logische Wahl, doch der wirkliche Mehrwert entsteht erst, werden diese Angebote mit Webservices im firmeneigenen Intra- und Extranet kombiniert.
Die nächste Frage ist, wo diese Mashups stattfinden werden. Zwar werden damit in erster Linie auf Browser basierende Anwendungen verbunden. Aber Unternehmen mit SOA haben die Möglichkeit, auf Server basierende Werkzeuge einzusetzen, oder Integrationssoftware auf dem Rechner des Anwenders zu installieren.
Sollte sich ein Betrieb zu auf Browser basierenden Lösungen entschließen, muss er sich entscheiden, ob er die neuen Anwendungen auf einem bereits vorhandenen Server hosten, eine spezielle Mashup-Plattform anschaffen oder das komplette Paket auslagern will.
Zuletzt gibt es eine Menge von Entwicklungsplattformen und -werkzeugen, und viele davon sind kostenlos. Durch ihre weit verbreitete Browserkompatibilität ist Ajax die beliebteste Wahl für Internet-Anwendungen, aber Intranet-Entwickler, die die Plattform der Anwender kontrollieren können, müssen darauf keine Rücksicht nehmen.