Komponenten-Markt weiter auf hohem Niveau
Am Ende zählt nur das Ergebnis. Die positiven Absatzprognosen für 2007 trafen mehr oder weniger ein. Wen scheren schon die teils falschen Begründungen dafür. Festplatten und CPUs verkaufen sich sehr gut. Speicher ist zwar gefragt, der Wertverlust erreicht aber ungeahnte Höhen.
Die Vorschusslorbeeren für 2007 waren hoch. Im Vorjahr verzeichneten alle Produktgruppen im Komponenten-Bereich ein deutliches Wachstum. Insbesondere Speicher und Festplatten waren die Renner des Jahres – gefolgt von Grafikkarten, CPUs und Mainboards. Vor allem die Einführung von Microsofts Vista sollte dafür sorgen, dass der Bedarf an neuen und schnelleren Bauteilen nicht abreißt. Eine Fehleinschätzung, wie sich später herausstellt.
Vor allem der Speicherbereich rechnete mit lukrativen Extraverkäufen durch Vista. Marktforscher wie iSuppli prognostizierten dem Segment ein Umsatzwachstum von 11,3 Prozent auf fast 37 Milliarden US-Dollar. Zusätzliche Fertigungsstätten sorgen dafür, dass keine Engpässe entstehen. Mit Preisnachlässen war zu rechnen. Wie sich im Dezember zeigt, eine höfliche Formulierung für einen erdrutschartigen Wertverlust bei DDR2- Speichern. Die Nachfrage bewegt sich zwar auf einem hohen Niveau, gleichzeitig sitzen die Hersteller jedoch auf einem riesigen Berg an Überproduktion.
Anfang März gönnte sich der Abwärtstrend eine kurze Pause. Die Preise fielen dann aber zwischen Mitte April und Mai um bis zu 35 Prozent. In der KW 25 zogen die HEKs für DDR2-Module wieder um bis zu 20 Prozent an und konnten dieses Niveau fast zwei Monate halten. Zum Jahresende jubeln aber nur die Endanwender: Gegenüber Anfang September kosten DDR2-Bausteine um bis zu 60 Prozent weniger. Zwei GByte sind heute zum damaligen 1-GByte- Preis erhältlich. Im Vergleich zum Jahresanfang sind 1-GByte-Module (DDR2-667) von 85,90 auf aktuell 14,50 Euro gefallen!
Das neue Festplattenjahr schließt nahtlos an das alte an. Gefragt sind in den ersten Monaten neben 500-GByte-Drives vor allem Laufwerke mit 250 und 320 GByte. Die Wachstumsraten bei externen Festplatten sind unvergleichlich hoch, es gibt kaum eine Produktgruppe, die hier mithalten kann. Übers Jahr gesehen erreicht der Markt laut IDC ein Wachstum von elf Prozent. Im vierten Quartal 2007 erwarten die Analysten weltweit einen Gesamtabsatz von 111,2 Millionen Stück.
Technologisches Highlight war die Einführung der TByte-Festplatte. Hitachi GST kündigte mit der »Deskstar 7K1000« im Januar als erster Hersteller ein Produkt an. Der HEK beginnt aktuell bei circa 203 Euro. Das Laufwerk basiert auf einem 5-Scheiben-Design mit jeweils 200 GByte. Seagates »Barracuda 7200.11« ist seit Ende Juni verfügbar und benötigt nur vier Scheiben. Samsung toppt allerdings die beiden Produkte. Mit der »SpinPoint F1«-Serie ist es den Koreanern als einzigem Produzenten weltweit gelungen, das erste TByte-Laufwerk mit nur drei Scheiben zu realisieren. Allerdings benötigte der Hersteller fast ein halbes Jahr, bis die Disk endlich ausgeliefert werden konnte.
Seit Sommer sind TByte-Laufwerke um circa 32 Prozent günstiger geworden. Disks mit 500 bzw. 750 GByte sind seit Januar um 34 und 48 Prozent im HEK gesunken. Die Marktforscher von iSuppli prophezeien dem PC- und CPUSegment eine gute Auftragslage. Im Trend liegen Dual-Core-Chips und im zweiten Halbjahr erwarten Experten, dass Vierkern-Prozessoren das Interesse der Kundschaft wecken. Übers Jahr gesehen liefern sich AMD und Intel einen harten Kampf. Gegenüber Intels Core-2-Technik lag AMD lange im Hintertreffen. Mit den Phenom- CPUs plant der Hersteller jetzt wieder ganz vorne mitzuspielen. Intel hält aber mit der Neuauflage der Core-2-Prozessoren (Penryn-Familie) dagegen.
Im dritten Quartal beflügelten Preissenkungen den Absatz. Gefragt sind weiterhin vor allem Einstiegs-CPUs. Im Oktober legte die Nachfrage derart zu, dass selbst von AMD geplante Reduzierungen nicht zum Tragen kommen.