Kunden binden mit Corporate Publishing

Kundenmagazine besser als Werbung

15. November 2007, 10:45 Uhr | Nadine Kasszian

Zehn bis 30 Minuten beschäftigen sich Leser durchschnittlich mit den Inhalten eines Kundenmagazins – damit können Werbebroschüren nicht mithalten. Corporate Publishing als Instrument zur Kundenbindung muss jedoch nicht Konzernen vorbehalten bleiben. Mit intelligenten Konzepten können auch kleine und mittelständische IT-Unternehmen von einer Kundenzeitschrift profitieren.

»Bäckerblume«, »Apotheken Umschau «, das ADAC-Magazin oder die Zeitschrift der Bahn »DB mobil « sind sicherlich die bekanntesten Beispiele unter den Kundenmagazinen. Inzwischen ist Corporate Publishing (CP) als Kommunikationsweg zum Kunden jedoch in allen Branchen und Unternehmen jeder Größe angekommen. Experten gehen heute von rund 3.000 Magazintiteln aus. Ein Grund für die steigende Verbreitung dieses Marketinginstrumentes liegt sicher darin, dass die Titel zunächst wie eine Zeitschrift vom Kiosk daherkommen. Der Leser ist sich zwar darüber im Klaren, dass nicht unabhängige Fachjournalisten die Artikel verfassen – trotzdem unterscheiden sich die Titel deutlich von herkömmlichen Werbebroschüren. Ernst zu nehmende CP-Hefte werden von Journalisten und nicht von Werbern gemacht. Sie wollen die Leser mit Themen und Geschichten langfristig überzeugen. Allerdings weicht die Realität immer wieder vom Idealbild eines professionellen Kundenmagazins ab. Und auch Kundenmedien kursieren, die nicht ohne platte Werbebotschaften auskommen.

Im Marketing der IT-Branche nehmen diese Medien inzwischen einen festen Platz ein. Software- Riese SAP setzt bereits seit 18 Jahren auf sein Kundenmagazin »SAP Info«. T-Systems veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Wirtschafts- und Fachjournalisten dreimal im Jahr das Magazin »Best Practice«. Dabei bleibt Corporate Publishing nicht nur den großen Konzernen vorbehalten, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen können ihren Marketing-Mix sinnvoll durch CP ergänzen. Mittelständische Unternehmen sind geradezu für den Einsatz von Kundenmedien prädestiniert. Ein origineller Newsletter, ein Corporate Book oder eben ein Kundenmagazin, das der Vertriebler mit zu seinen Kundenbesuchen nimmt, können die Bindung zum Kunden deutlich verbessern und auch bei der Neu-Akquise von Kunden helfen. Hier ist bei den Mittelständlern vor allem Mut gefragt, die ausgetretenen Marketingpfade zu verlassen. Viele CP-Nutzer reichern die Magazine zum Beispiel mit multimedialen Extras wie Podcasts oder Webcasts an.

Auch das Systemhaus Computacenter gibt seit Mai 2005 mit »toms spotlight« ein Kundenmagazin heraus. »Wir nehmen Entwicklungen, Trends, aktuelle Ereignisse oder neue Technologien in unsere Artikel auf«, erklärt Matthias Vogel, Produktmanager Consulting & Solutions bei Computacenter. Für Vogel bleibt das Magazin trotz eines journalistischen Profils ein Werbeträger. »Wir geben den Kunden einen Einblick über unser Portfolio und wollen zeigen, dass wir in den verarbeiteten Themen die entscheidende Lösungskompetenz besitzen«, so Vogel.


  1. Kundenmagazine besser als Werbung
  2. Artikel auf die Leser abstimmen
  3. Transparenz für den Kunden muss gewahrt bleiben

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