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Wie Mitarbeiter erfolgreich kommunizieren

Über den realen Firmen-Tod hinaus

Autor:Martin Fryba • 8.4.2010 • ca. 1:15 Min

Am Ziel aller Social-Web-Stategien
Am Ziel aller Social-Web-Stategien

Tipp 9: Schränken Sie private Nutzung von Sozial-Media während der Arbeitszeiten ein (kaum verkündet, schon irrelevant)

Das Internet ist so dynamisch, dass Ratschläge für den Umgang mit ihm eine Halbwertszeit von wenigen Tagen, oft sogar nur Stunden haben. Da vermutlich schon im Jahr 2015 die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ungefähr so hoch sein wird wie die Seychellen Einwohner haben, brauchen Sie als Arbeitgeber nicht fürchten, dass kostbare Arbeitszeit durch sinnfreies Quatschen auf Social-Media-Sites verplempert wird. Um den verbliebenen Rest der dann noch ungefähr 90.000 Beschäftigten müssen Sie sich nicht sorgen: Ähnlich wie die Inselgruppe im indischen Ozean werden auch hierzulande die kümmerlichen Reste des Arbeitsmarkts in cirka 5 Jahren auf ganz natürliche Weise untergehen.

Tipp 10: Social-Media erfordert kontinuierliches Engagement (und zwar von der Wiege bis zur Bahre)

Wenn Innovationsdruck und allgemeine Ratlosigkeit zusammenfallen (was in deutschen Firmen ausnahmslos der Fall ist) wird zunächst eine Kommission gegründet. Installieren Sie, weil es gut klingt, ein Kompetenz-Team Social-Media und beauftragen Sie den chronisch unterbeschäftigten PR- oder Marketing-Manager mit der Ausarbeitung eines Richtlinienkatalogs für Mitarbeiter. Lassen Sie durch einen Rechtsanwalt ein ausführliches Gutachten zu Rechtsfolgen bei Anwendung von Social-Media erstellen und engagieren Sie mindestens fünf unabhängige Unternehmensberater, damit Sie sechs Konzepte zum strategischen Einsatz von Social-Media im Business-Umfeld erhalten, die sich zwar widersprechen, aber alle zum Schluss gelangen, dass Sie in den nächsten fünf Jahren mindestens 20 Millionen Euro in Aufbau, Pflege, Schulung und weiterer strategischer Begleitung in das Projekt investieren müssen. Wenn der Etat aufgebraucht ist, was viel schneller geht, als Sie gemeinhin denken, melden Sie anschließend Insolvenz an und veröffentlichen einen schönen Erfahrungsbericht. Wo? In Facebook natürlich, weil Sie auch im Untergang an einem kontinuierlichen Engagement für Social-Media festhalten sollten.