Der zum Burda-Konzern gehörende Etailer Cyberport setzt bereits seit langem auf einen Mix aus Online-Geschäft, Printkatalog und Ladengeschäften. Dabei habe jeder Kanal seine strategischen Besonderheiten, so Firmenchef Olaf Siegel im CRN-Interview. Ein »Ersatz-Distri« will der Etailer allerdings auf keinen Fall werden.
CRN: Cyberport konnte auch im »Krisenjahr« 2009 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Wie bewerten Sie die im vergangenen Jahr erzielte Umsatzsteigerung um 15 Prozent?
Siegel: Wir waren insgesamt mit dem Jahr zufrieden, obwohl die Steigerungsquote geringer ausgefallen ist, als in den Jahren zuvor. Allerdings liegt das auch an der Größe unseres Geschäfts, da wird die Zuwachsrate natürlich immer geringer. Zu kämpfen hatten wir im vergangenen Jahr vor allem etwas im Geschäft mit Businesskunden, dagegen hat sich die Krise im Endkundengeschäft nicht so niedergeschlagen. Wir haben daher verstärkt Privatkunden adressiert und beispielsweise damit angefangen, viele Produkte versandkostenfrei zu versenden.
CRN: Immer stärker zeigt sich im E-Commerce, dass eine Multichannel-Strategie in der Praxis größere Erfolgschancen bietet. Können Sie diese These bestätigen?
Siegel: Wir haben zwei strategische Eckpunkte: Zum einen haben wir uns schon sehr früh auf das Thema Digital Lifestyle konzentriert. Und zum anderen haben wir auf den Aufbau weiterer Vertriebskanäle gesetzt. Relativ einfach war es hier, mit einem gedruckten Katalog an die Kunden heranzugehen. Etwas mehr Zeit und Feingefühl hat der Aufbau unserer Stores gebraucht, denn im stationären Handel gibt es eine spezielle Wettbewerbssituation, die ihre eigenen Gesetze hat. Doch inzwischen erzielen wir mit unseren drei Stores in Berlin und Dresden ebenfalls ein gutes Wachstum und wollen diesen Geschäftsbereich gerne auch weiter ausbauen.