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Deutschland im internationalen Wettbewerb

Internationale Debatte

Autor:Werner Fritsch • 12.6.2015 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. Mehr Digitalisierung
  2. Internationale Debatte

Der Sache nach geht es um eine Intensivierung des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Fertigung. Freilich ist die Fabrikautomatisierung seit vielen Jahren international ein Thema, das IT-seitig beispielsweise von CAD-Herstellern angegangen wird. Hinzu kommt ferner der Gedanke, Zulieferer und Kunden mithilfe von IT zu integrieren. In der Softwarebranche gibt es allerdings seit Jahrzehnten Segmente betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware, die genau diese Ziele unterstützen: Supply Chain Management (SCM) und Customer Relationship Management (CRM).

Mehr in den Fokus gerückt ist die zunehmende Ausstattung der Maschinen mit Chips und ihre weitergehende Vernetzung – grundsätzlich neu sind diese Themen ebenfalls nicht. Lösungen zur vorausschauenden Wartung, die sich auf fortgeschrittene Verfahren der Datenanalyse stützen, gibt es seit mehr als zehn Jahren.

International wird das, was man in Deutschland Industrie 4.0 nennt, teilweise im Rahmen des größeren Themas »Internet of Things« diskutiert. Auch in anderen Ländern macht man sich über die Weiterentwicklung der Fertigungsbranchen Gedanken. In Frankreich heißt das entsprechende Schlagwort »Industrie der Zukunft«, in Italien spricht man von »Design-getriebener Innovation«. Im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten wollen die Regierenden ihre Volkswirtschaft, die in den letzten Jahrzehnten vor allem vom Finanzkapitalismus geprägt war, reindustrialisieren.

Die Digitalisierung hat vor geraumer Zeit begonnen. Der Einsatz von IT für technisch-wissenschaftliche sowie für kaufmännische Zwecke begann in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – als Symbol dafür steht die Rechnerkategorie der Mainframes. Diejenigen, die nun von Digitalisierung sprechen, sehen eine neue Welle heranwogen. Um die Jahrtausendwende kursierte dafür das Schlagwort E-Business. Gemeint waren damit Geschäftsmodelle, die im Kern auf IT und Internet beruhen. Unternehmen wie Uber oder Airbnb sind die heutigen Überflieger dieses Segments, das heute im Rahmen des Cloud Computing gesehen wird.

Und der Bitkom mit seinem Appell? Der hat in gewissem Umfang recht. Aber dass die maßgeblichen Anbieter von IT zum überwiegenden Teil in den USA zu Hause sind und mittlerweile einige Konkurrenten aus China aufschließen, ist nicht neu.