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Studie: »Digitale Gesellschaft in Deutschland«

Ältere Semester werden zu digitalen Außenseitern

Autor:Lars Bube • 18.3.2010 • ca. 1:15 Min

Ohne die passenden Geräte bleibt der Zugang zur digitalen Welt verschlossen. (Grafik: D21 / TNS Infratest)
Ohne die passenden Geräte bleibt der Zugang zur digitalen Welt verschlossen. (Grafik: D21 / TNS Infratest)

Damit sind die alten Betrachtungsweisen, etwa nach Ausstattung des Rechners und Internetzugangs, wenig aussagekräftig. Die Studie wagt deshalb einen neuen Ansatz und teilt die Deutschen in sechs digitale Gruppen ein:

Mit 35 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung stellen die digitalen Außenseiter in dieser Typologie die größte Gruppe. Dass dies auch der Alterspyramide geschuldet ist, zeigt, dass diese Gruppe mit 62,4 Jahren zugleich das höchste Durchschnittsalter vorweist. Eine konsequente Verweigerungshaltung gegenüber digitalen Medien führt bei diesen Menschen dazu, dass sie das geringste »digitale Potential« haben, und damit höchstens über rudimentäre Kompetenzen im Umgang mit Informationstechnik verfügen.

Computer- und Internetnutzung finden bei ihnen gar nicht oder nur unter Zwang statt, die Einstellungen gegenüber digitalen Themen schwankt zwischen Indifferenz und Ablehnung. Nur ein Viertel von ihnen verfügt zumindest über eine IT-Basisausstattung mit Computer und Drucker. Lediglich 20 Prozent der digitalen Außenseiter sind in der Lage, sich im Internet zu Recht zu finden. Selbst inzwischen so geläufige Begriffe wie Email, Betriebssystem oder Homepage sind ihnen schon weitgehend unbekannt.

Die Gelegenheitsnutzer stellen 30 Prozent der Bevölkerung und sind mit durchschnittlich 41,9 Jahren schon deutlich jünger, als die Außenseiter. Sie nehmen zumindest teilweise am Geschehen in der digitalen Gesellschaft teil und mit 98 Prozent besitzen sie fast alle einen PC oder ein Notebook, drei Viertel sogar eine Digitalkamera. Dementsprechend sind ihnen die digitalen Medien nicht völlig fremd und fast alle Gelegenheitsnutzer verbringen einen Teil ihrer Zeit mit Computer und Internet – allerdings vor allem für private Zwecke.

Während die Basisbegriffe der digitalen Welt den meisten Gelegenheitsnutzern geläufig sind, haben sie bei tiefer gehenden Themen wie Sicherheit meist noch großen Nachholbedarf. Obwohl dieser Typ klar die Vorteile des Internets für sich erkennt, bevorzugt er meist – falls möglich – die klassischen Medienformen.