Immer »on«: Die digitale Avantgarde

5. Die digitalen Profis
Mit einem Altersdurchschnitt von 36,1 Jahren sind die digitalen Profis ähnlich jung wie die Trendnutzer und stellen mit 12 Prozent Bevölkerungsanteil auch eine ähnliche Zahl. Auch hier ist weit über die Hälfte männlich und berufstätig.
Auch die digitalen Profis sind natürlich mit einer sehr guten technischen Infrastruktur ausgestattet, sowohl im Beruf als auch zu Hause. Mit umfangreichen digitalen Kompetenzen und Fähigkeiten fühlen sie sich von Web 2.0 über Tabellenkalkulation bis hin zu Makroprogrammierung auch auf komplexerem Terrain pudelwohl. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gruppen spielen Aspekte wie Zerstreuung oder Selbstdarstellung in der digitalen Welt kaum eine nennenswerte Rolle. Für sie stehen klar die Anwendungen mit konkretem Nutzen wie Online Shopping, Preisrecherche und Nachrichten lesen, im Vordergrund.
Mit drei Prozent der Bevölkerung stellt die digitale Avantgarde die kleinste und zugleich jüngste (Durchschnittsalter 30,5 Jahre) der Gruppen. Ihre Affinität zur digitalen Welt ist ungeschlagen, von Kindesbeinen an sind sie mit Internet und Co aufgewachsen und nutzen die Möglichkeiten völlig selbstverständlich. Mit täglich rund elf Stunden Internetnutzung liegen sie deutlich vor den anderen Gruppen, wobei auch ihr Freizeitverhalten oft merklich von der digitalen Welt geprägt ist.
Obwohl sie meist nur über ein geringes Einkommen verfügen und in einem Single-Haushalt leben, lässt ihre digitale Infrastruktur kaum Wünsche offen. Neben der geschäftlichen Internetnutzung verfügen sie auch über eine enorme Mobilität und wollen möglichst allzeit und überall vernetzt sein. Mit besonders weitreichenden Kompetenzen bilden sie bei komplexen Themen die digitale Speerspitze der Gesellschaft. Gleichzeitig ist jedoch ihr Hintergrundwissen über die Technik weniger profund als bei den Profis, das Prinzip »trial and error« liegt ihnen bei neuen Erfahrungen näher als eine langwierige Einarbeitung über Handbücher oder Anleitungen.