Microsoft startet ERP-Mietmodell
Bill Gates höchstpersönlich eröffnete in München die Microsoft-Kundenkonferenz »Convergence 2006 EMEA«. Zu sehen gab es neben Zukunftsvisionen vom Microsoft-Gründer die Ankündigung eines Mietmodells für ERP-Software. Zudem wollen die Redmonder mit »Dynamics CRM v3c« ihre CRM-Software künftig eng mit Windows Vista und Office 2007 verzahnen.
- Microsoft startet ERP-Mietmodell
- CRM-Lösung als Live-Service
- Gehostete Sharepoint-Technologie
Microsoft-Gründer Bill Gates war eigens nach München angereist, um auf der erstmals in Europa abgehaltenen Konferenz für Unternehmenssoftware »Microsoft Convergence 2006 EMEA« vor über 2.000 Teilnehmern zu sprechen. »Geschäftsanwendungen sollen Unternehmen dabei helfen, wettbewerbsfähig zu sein«, lautete seine recht unspektakuläre Eröffnung zum Start der dreitägigen Veranstaltung. In der Praxis sieht Gates das offenbar noch nicht ausreichend umgesetzt. »Auch nach zehn Jahren Software-Innovationen ist es nach wie vor kompliziert, Geschäftsprozesse direkt mit der Arbeit des Mitarbeiters im Tagesgeschäft zu verzahnen«, so Gates. Die Lösung des Problems sieht der Manager in einer engen Verknüpfung von Webservices, ERP- und Office-Software. Offensichtlich wohl fühlte sich der reichste Mann der Welt dann auch, als er seine Zukunftsvisionen vom webgestützten Arbeitsalltag präsentierte.
Mehr Integration
Keine Zukunftsmusik, sondern ab 1. Januar 2007 verfügbar: Ein Mietmodell für Microsofts ERPSoftwareprodukte. Die Ankündigung eines neuen Lizenzmodells, mit dem Partner die Unternehmenssoftware- Lösungen »Dynamics NAV« und »Dynamics AX« künftig On-Demand anbieten können, kann man getrost als die größte Neuigkeit auf der Konferenz bezeichnen. Das neue Modell wird im Rahmen des »Microsoft Service Provider License Agreement«-Programms angeboten und pro Monat und User abgerechnet. Details zu Packages und Preisen gab der Hersteller zwar noch nicht bekannt, die endgültige Preisgestaltung soll aber, ähnlich wie beim bereits verfügbaren CRM-On-Demand, bei den Partnern liegen.
Mit »Dynamics CRM v3c« stellte der Software-Konzern zudem eine neue Version von »Dynamics CRM 3.0« vor, die eng mit Windows Vista und Office 2007 verknüpft sein wird. Für Unternehmen sollen sich dadurch zusätzliche Möglichkeiten im Hinblick auf Produktivität, Datenvisualisierung, Sicherheit, Kundenkommunikation und -zusammenarbeit ergeben. So könnten Anwender durch die enge Verknüpfung der CRM-Software mit der neuen Struktur des Vista- Desktops die benötigten Dateien oder Anwendungen deutlich schneller finden als bisher und so auf Kundenanfragen auch schneller antworten. Zudem sollen so genannte »Gadgets« auf dem Desktop eine ständige Sicht auf kundenrelevante Informationen wie Marketingdaten oder Vertriebszahlen ermöglichen. Die integrierte CRM-Version nutzt ebenfalls neue Möglichkeiten von »Office 2007«. So lässt sich in Excel 2007 beispielsweise die Verkaufspipeline mit den neuen Visualisierungsfunktionen einfach analysieren. Anwender können so den aktuellen Status überwachen, wiederkehrende Muster entdecken und darauf schneller reagieren. Auch sei die CRM-Suite künftig noch enger mit »Outlook 2007« verzahnt.