Zum Inhalt springen

Sparten werden zusammengelegt

Autor:Samba Schulte • 17.8.2009 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Mobilfunk und Festnetz als Konvergenzangebote
  2. Sparten werden zusammengelegt

Für viele ist in dieser Situation Mobiles Internet, vor allem unter Nutzung des UMTS-Standards, eine attraktive Alternative zur DSL-Festnetztechnologie. Viele Telefonie-Anbieter rechnen hier noch mit hohen Zuwachsraten, die TK-Distributoren, wie etwa Komsa und seine Händlerkooperation Aetka, ziehen mit umfangreichen Vermarktungskampagnen mit. Mobiles Internet biete nicht einfach nur bequemen Netzzugang über mobile Endgeräte, wie etwa Handys und Laptops, sondern könne bestehende Versorgungslücken bei der Breitbandversorgung überbrücken und werde auch in punkto Preis und Geschwindigkeit aufholen, werden als Vorteile aufgezählt. Dies vorausgesetzt, überrascht es nicht, dass die großen Telekommunikationsanbieter im harten Wettbewerb mit kleineren Anbietern und den Kabelnetzbetreibern dazu übergehen, ihre bislang getrennten Festnetz und Mobilfunksparten zusammenzulegen. Deutsche Telekom und Vodafone haben den Weg zum integrierten Kommunikationskonzern bereits beschritten – Vodafone etwa mit der Übernahme des Festnetzanbieters Arcor. Auch Mobilfunker O2 kann nun auf die Netzwerktechniksparte der Muttergesellschaft Telefonica zurückgreifen und Gerüchte über die Übernahme des Internetanbieters Hansenet kursieren bereits.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, das bei den Anbietern bereits vorhandene Kundenpotenzial besser auszuschöpfen, indem an die Kunden Dienste aus beiden bisher getrennten Einheiten verkauft werden. Die Rechnung lautet: Wenn es auch nur im kleinen Prozentbereich gelingt an die Bestandskunden der jeweiligen Sparte zusätzlich Dienste aus der hauseigenen, bisher getrennten Sparte zu vermarkten, winken für die Anbieter Zuwächse in Millionenhöhe. Deshalb werden bei zunehmender Konvergenz Komplettpakete den Markt bald beherrschen. So werden die Anbieter Kunden für sich ködern, die bislang bei Handyverträgen, Festnetztelefonie und Internetzugang auf verschiedene Anbieter setzen. Basierend auf Zusammenführung der Netzte, denn auf eine mögliche künftige einheitliche Infrastruktur von All-IP-Netzwerken auf Internettechnologie könnten alle Endgeräte ohne große Einbußen zugreifen.

Für die Vermarktung erweist sich allerdings als schwierig, dass solche Kombinationsangebote bislang nicht von der Kundennachfrage vorangetrieben werden, sondern von Kostenüberlegungen der Anbieter. Freilich bieten die Distributoren schon Konvergenzpakete von TK-Diensten bis hin zur IT-Hardware schon an, wie TK-Spezialist NT Plus und IT-Broadliner Actebis Peacock, die unter dem Actebis-Dach als Konvergenzdistributor vereint antreten. So bieten sich spartenübergreifend für TK- IT-Reseller neue Absatzmöglichkeiten im jeweilig fremden Revier. Dabei wird der Wettbewerbsdruck aber eher verschärft werde, da die Macht der großen TK-Anbieter mit ihren Direktvermarktung eher zunehmen wird. Zudem werden Internetanbieter auch in diesem Geschäft für einen härteren Preiskampf sorgen.