Neue Geschäftsmodelle für den Mobilfunk

14. März 2008, 0:00 Uhr | funkschau sammeluser

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Mehr als Prepaid

Expertenkommentar von Stefan Beck, Sales Manager Highdeal: „Betrachtet man den gesättigten Mobilfunkmarkt in Deutschland mit seinen über 70 registrierten MVNOs erscheint es unwahrscheinlich, dass neue Prepaid-Anbieter erfolgreich sein können. Doch das Beispiel der Axel-Springer- Gruppe (Bild-Mobil) zeigt, dass es mehr ist als das reine 10-Cent-Angebot, welches vom Verbraucher angenommen wird. Mögen sich einzelne Anbieter um Sprachminuten mit Preisen nahe an der vom Regulierer festgelegten Durchleitungsgebühr einen Wettbewerb liefern, so werden MVNOs mit einem erweiterten Service-Angebot und flächendeckendem Verkaufsnetz langfristig zu den Gewinnern zählen. Besonders, wenn man ein Postpaid-Tarif anbietet, der einerseits den Kunden bindet und andererseits die Möglichkeit bietet durch X-Selling weitere Produkte aus dem Portfolio anzubieten.

Dass dieser Ansatz erfolgversprechend ist, zeigt das Beispiel der französischen Carrefour- Gruppe, die nach der Einführung eines Prepaid- Angebotes im November 2006 bereits im September 2007 ein Postpaid-Tarif eingeführt hat, um andere Dienstleistungen des Konzerns wie etwa Fotoentwicklung, Datentarife, Reisen, et cetera anzubieten. Die Ausweitung des MVNO-Angebots speziell im Datenbereich stellt auch für den MNO eine Chance dar, seinen Umsatz bei geringen Selbstkosten für das ohnehin bereitzustellende Wirknetz zu steigern, etwa durch vertraglich vereinbarte Provisionen für angebotenen Content. MVNEs können hierbei durch ihre standardisierten Interfaces und Prozesse die schnelle Bereitstellung neuer Tarife unterstützen. Jedoch müssen sie dem MVNO eine echte Partnerschaft anbieten und sich nicht auf die reine Abbildung technischer Dienstleistung beschränken.“


  1. Neue Geschäftsmodelle für den Mobilfunk
  2. Wachstum durch Markenvielfalt
  3. Mehr als Prepaid

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