Novells Channel-Geschäft blüht auf
Der Software-Hersteller Novell hat sein Geschäft vor einem Jahr stärker für Partner geöffnet. Seither ist der indirekte Vertrieb in Deutschland um rund zehn Prozentpunkte auf einen Anteil von 77 Prozent gewachsen. Außerdem partizipieren Partner inzwischen deutlich stärker am Service-Geschäft.
- Novells Channel-Geschäft blüht auf
- Klare thematische Fokussierung
- Etablierte Plattform für SAP
Zu ihrer künftigen Entwicklung äußern sich die meisten Unternehmen derzeit eher verhalten. Dass ausgerechnet der Software- Hersteller Novell, in der Vergangenheit arg von Krisen gebeutelt, für 2009 zuversichtliche Signale aussenden würde, hätten viele womöglich nicht erwartet. Der Optimismus passt zur Beharrlichkeit, mit der die Topmanager Ron Hovsepian und Volker Smid, CEO und Europachef von Novell, seit mehr als zwei Jahren auf den konsequenten Kurs der Neuausrichtung verweisen. Dabei ließen beide nie den leisesten Zweifel daran erkennen, dass ihre Strategie erfolgreich sein würde.
Operative Marge verbessert
In dieser Hinsicht bildet Jürgen Müller, der seit Mai die Geschäfte von Novell in Zentraleuropa führt, keine Ausnahme. »Wir haben eine klare Strategie und den Willen, sie durchzuhalten«, sagt der Manager im Gespräch mit Computer Reseller News. »Jetzt zeigt sich der Erfolg.« Konkret meint Müller die Verbesserung der operativen Marge, die sich für das gesamte Unternehmen im abgeschlossenen Geschäftsjahr (31. Oktober 2008) von 4,9 auf zehn Prozent erhöhte. Der Manager sieht es eher als kosmetisches Problem an, dass Novell wegen finanztechnischer Wertberichtigungen trotzdem ein negatives Nettoergebnis einfuhr. Im laufenden Jahr soll die Gewinnspanne im operativen Geschäft jedenfalls trotz weltweiter Krise ebenfalls auf dem Niveau von zehn Prozent liegen, so die offizielle Prognose.
Ohne Zweifel spielt Linux in der Strategie von Novell eine zentrale Rolle, seit das USUnternehmen vor nunmehr fünf Jahren den deutschen Anbieter Suse Linux kaufte. Allerdings hat sich das Thema über die Jahre weiter entwickelt, wie Müller erläutert. »Linux hat sich bei Novell von einem Plattformthema zu einem Rechenzentrumsthema entfaltet.«
In der Tat hat der Hersteller durch die Übernahmen von Platespin und Managed Objects in diesem Jahr sein Systemmanagement- Portfolio um Lösungen für Workload Management und Provisioning (Zuteilung von Ressourcen) sowie Business Service Management (BSM) erweitert. Mit BSM wird die engere Verzahnung von IT-Systemen und Geschäftsprozessen bezeichnet. Ziel dabei ist, die IT-Organisation und Fachabteilungen konsequent auf gemeinsame Ziele auszurichten.