Profifunk

Objektversorgung mit Basisstationen

20. Juli 2012, 11:58 Uhr | Dr.-Ing. Hans-Martin Zimmermann, Wolfgang Weger und Klaus Rossa

Der Ausbau des digitalen Behördenfunknetzes geht mit großen Schritten voran. Im Rahmen des erweiterten Probebetriebs geraten nun Versorgungsbereiche, die durch die Netzinfrastruktur nicht abgedeckt sind, immer mehr in den Fokus der behördlichen Nutzer. Die Bausubstanz von Objekten, wie zum Beispiel Gebäudekomplexen oder Tunnelsystemen, stellt für die Ausbreitung elektromagnetischer Funksignale ein Hindernis dar, so dass in diesen Objekten zunächst kaum Funkempfang möglich ist. Es sind damit technische Nachrüstungsmaßnahmen innerhalb der Objekte notwendig, um die sicherheitsrelevanten Anforderungen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten nach den gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Betroffen hiervon sind insbesondere öffentliche Gebäude, Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfe und Flughäfen, Tunnelsysteme, aber auch Versammlungsstätten wie zum Beispiel Stadien oder Hallen. Zielsetzung der Objektversorgung ist es, die Funkversorgung von Sicherheitskräften innerhalb des Objekts im Einsatzfall sicherzustellen. Es ist dabei ein wichtiger Aspekt, dass der Nutzungsgrad einer Objektversorgung als Funksystem vom Objekt selbst abhängt: Einerseits können Objektversorgungen ein ganz wesentlicher Bestandteil der tagtäglich genutzten Infrastruktur sein (beispielsweise in Flughäfen oder Bahnhöfen).  Andererseits gibt es Versorgungsbereiche, die hauptsächlich oder sogar ausschließlich für den Katastrophenfall aufgebaut werden (zum Beispiel in Verwaltungsgebäuden oder Tunnelsystemen).

Konzepte der Objektversorgung
Als technische Nachrüstmaßnahme sind für eine Objektversorgung grundsätzlich die nachfolgenden Ansätze möglich.

Objektversorgung mit Basisstation: Es werden ein oder mehrere Basisstationen im Objekt oder im Umfeld des Objekts genutzt, über die das Funksignal mittels eines Antennensystems oder mit Hilfe einer passiven Verkabelung im Objekt abgestrahlt wird.
Objektversorgung mit Repeater: Es werden ein oder mehrere Repeater verwendet, die über eine Außenantenne an eine Basisstation oder über eine Lichtwellenleiteranbindung und eine optische Sendeeinheit an eine Basisstation angebunden sind.

Häufig werden Repeater-Konzepte als Lösung für eine Objektversorgung angedacht. Der Vorteil einer Repeater-Lösung besteht darin, dass die Objektversorgungsanlage unabhängig vom Netz errichtet und betrieben werden kann. Auch sind am Netz selbst zunächst keine weitergehenden Planungs-, Konfigurations- oder gar Erweiterungsmaßnahmen notwendig. Dadurch kann die Planung, die Errichtung und der Betrieb der Objektversorgung in Eigenregie durch die lokalen Bauträger ohne tiefergehenden Abstimmungsbedarf mit dem Eigentümer, dem Errichter und dem Betreiber des digitalen Behördennetzes durchgeführt werden. Insbesondere im Fall einer Funkanbindung des Repeaters ist die Objektversorgung vom Netz vollständig baulich getrennt. Unter diesem Aspekt scheint die Repeater-Lösung grundsätzlich ein pragmatischer und technisch effizienter Lösungsansatz für die Objektversorgungsthematik zu sein.


  1. Objektversorgung mit Basisstationen
  2. Interferenzarten
  3. Basisstationen als Alternative
  4. Objektversorgung am Beispiel einer Pico-Basisstation
  5. Vorausschau

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