Wäre es da nicht ein sinnvoller Ansatzpunkt, für die Objektversorgung anstelle von Repeatern jeweils eigenständige Basisstationen einzusetzen? Die Zellgröße wird durch den Einsatz eigener Basisstationen verringert. Gleichzeitig wird damit eine hochredundante und ausfallsichere Infrastruktur errichtet. Es gibt einige Gründe, die gegen den Einsatz von Basisstationen für die Objektversorgung sprechen: So ist die Basisstation eine aktive Systemkomponente des Kernnetzes, welche als Teils des Netzes geplant, über spezielle Leitungen ins Netz integriert und später regelmäßig servitiert werden muss. Der Einsatz einer vergleichsweise teuren Basisstation mag daher überdimensioniert und unverhältnismäßig erscheinen.
Ein Beispiel, wie auf diesen Bedarf reagiert werden kann, liefert Cassidians Pico-Basisstation „TB3p“, ein speziell für die Objektversorgung dimensioniertes Produkt. Auf Basis solch einer Lösung ist es möglich, eine eigenständige, hochredundante Objektversorgung zu errichten, die aus mehreren Zellen besteht. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang auch der Rückfallbetrieb zu erwähnen. Eine Basisstation wechselt automatisch in den Rückfallbetrieb, wenn die Leitungsanbindung zerstört wird. Im Rückfallbetrieb ist nach wie vor Kommunikation innerhalb der Zelle möglich, während ein entsprechend angebundener Repeater in diesem Fall nicht mehr einsatzfähig wäre.
Vor diesem Gesamthintergrund stellt sich die Frage: Handelt es sich bei einer Objektversorgung um einen separaten, funktional nicht systemrelevanten Teil des Gesamtnetzes, welcher als eine Art Flickwerk unabhängig geplant und nicht vollständig in die reguläre Netzinfrastruktur integriert werden soll? Oder handelt sich dabei um einen ganz elementaren Bestandteil des Netzes, der insbesondere in Katastrophensituationen in den Blickwinkel der Nutzer gerät? Beantwortet man die zweite Frage mit „Ja“, so ist es unabdingbar, dass Objektversorgungen vollständig in das Netz integriert und damit aktiv überwacht werden. Der Ansatz mit Pico-Basisstationen ergibt sich dabei als direkte Konsequenz aus der Forderung nach ökonomischer Nutzung von Funkfrequenzen bei gleichzeitiger Optimierung der Versorgungssituation.