Einzelhandelsverband HDE setzt auf Multichannel
Online-Boom macht Händlern zu schaffen
Der boomende Online-Handel bereitet dem stationären Handel die größten Probleme. Der Einzelhandelsverband HDE fordert seine Mitglieder auf, diesen Trend nicht zu ignorieren, sondern selbst Multichannel-Konzepte zu nutzen.
Die massiv steigenden Online-Umsätze bereiten dem deutschen Einzelhandel die größten Sorgen. Das zeigt die aktuelle Frühjahrsumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 1.300 Einzelhandelsbetrieben. Obwohl die Stimmung im Einzelhandel im Vergleich zum Jahresende 2012 spürbar gestiegen sei - mehr als zwei Drittel der Händler erwarten für 2013 stabile oder steigende Umsätze – gibt es laut HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth (Foto: HDE) keinen Grund zur Euphorie. Der Handel sei keine Wachstumsbranche. Preisbereinigt würden die Umsätze 2013 voraussichtlich leicht unter Vorjahresniveau liegen.
Die größte Sorge bereitet den Einzelhändlern heute aber nicht mehr die Euro-Krise, die in den vorhergehenden Umfragen stets oben auf der Sorgen-Liste stand. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen bezeichnet stattdessen den Onlinehandel als größte Herausforderung für ihr Geschäft. »Der Internethandel hat heute eine ganz andere Qualität als noch vor fünf oder zehn Jahren«, so Genth. Die Kunden seien wesentlich fitter im Umgang mit den neuen Medien und nutzten sie deutlich intensiver. Der HDE-Geschäftsführer warnt die Verbandsmitglieder deshalb davor, diesen Trend zu ignorieren. Zweistellige Zuwachsraten zeigten, dass die Branchestehe vor großen Strukturveränderungen stehe. »Immer mehr Kunden gehen ins Netz, immer mehr Anbieter – auch stationäre Händler - betreiben Onlineshops. Nie zuvor war mehr Transparenz für Verbraucher und Wettbewerber. Wer sich hier nicht aufstellt, wird zu den Verlierern gehören.«
(Vorschaubilder: Joachim Wendler - fotolia.com)
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- Online-Handel wächst zweistellig
