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Outsourcing-Effekte verpuffen durch zu komplizierte Bank-IT (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2005 • ca. 1:00 Min

Deutsche Banken um ­Anschluss bemüht
Viele Kreditinstitute wollen verlorenen Boden zu ihren europäischen Wettbewerbern gut machen, indem sie interne Arbeitsabläufe zunehmend standardisieren und automatisieren ? wie die Fertigungsindustrie. Um künftig im internationalen Markt bestehen zu können halten es neun von zehn Bankentscheidern für essenziell, Leistungen zu vereinheitlichen und Geschäftsprozesse zu automatisieren. Eine zentrale Rolle bei der Industrialisierung nimmt dabei das Outsourcing ein.
57 Prozent der befragten Kreditinstitute wollen bis 2007 Geschäftsabläufe an einen Dienstleister abgeben. Besonders die IT eignet sich für ein Auslagern an Dritte. 74 Prozent der Banken planen deshalb ihre IT künftig von einem Drittunternehmen betreuen zu lassen, darunter alle Großinstitute. Der Umfang des Outsourcings reicht von der Anwendungsentwicklung und der PC-Betreuung bis zum kompletten Betrieb des Rechenzentrums. Lediglich Genossenschaften sind relativ zurückhaltend: Von ihnen wollen nur 53 Prozent der Befragten in IT-Outsoucing investieren.

Effizienzwettlauf in der IT
Nutzung und Wartung der eigenen IT-Systeme verschlingen  bis zu 80 Prozent der IT-Budgets. Hauptgrund für die im Vergleich zu anderen Branchen relativ hohen IT-Kosten sind vor allem die veralteten, historisch gewachsenen Systeme, die nach und nach an die eigenen Bedürfnisse angepasst wurden. Erst langsam werden diese durch standardisierte Software ersetzt oder an externe Dienstleister ausgelagert.
Mehr Effizienz bedarf es beispielsweise bei der Abwicklung von Krediten. 70 Prozent der deutschen Banken können einen ­Kreditantrag nicht mit einem einzigen IT-Anwendungssystem bearbeiten, sondern benötigen hierzu zwei oder mehr Softwaresysteme. Lediglich sieben Prozent halten den ge-samten Be­arbeitungsprozess innerhalb eines ­Systems.