Praxistauglichkeit unter Vorbehalt
Der neue, mit einem Chip ausgestattete Personalausweis soll staatlichen Stellen helfen, die Kosten zu senken, und den Bürgern etliche Behördengänge ersparen. In jüngerer Vergangenheit sind allerdings zahlreiche IT-Projekte im öffentlichen Sektor gescheitert und in manch anderen Ländern werden ambitionierte Hightech-Vorhaben gestoppt.

- Praxistauglichkeit unter Vorbehalt
- Der RFID-Ausweis muss sich erst noch bewähren
Technologie macht die Welt besser, oder? Nun, wie so oft im Leben: Es kommt darauf an. ELENA beispielsweise, die zentrale elektronische Erfassung von Entgeltnachweisen, hat mittlerweile Datenschützer auf den Plan gerufen, mittelständische Unternehmen raufen sich die Haare, der Bundeswirtschaftsminister sieht in diesem IT-gestützten Verfahren keinen Beitrag zum Bürokratieabbau mehr, und seine Kollegin aus dem Justizministerium will das Projekt nochmal grundsätzlich auf den Prüfstand stellen.
Andere Länder, andere Sitten: In Großbritannien hat man in den letzten Jahren ein Video-Überwachungssystem aufgebaut, bei dem George Orwell Pate gestanden haben könnte. Das Ziel, die Kriminalität einzudämmen, wurde allerdings nicht erreicht – Big Brother ertrank in den selbst erzeugten Datenfluten. Die neue Regierung des Vereinigten Königreichs will nun die Überwachung zurückbauen, um die Bürgerrechte zu stärken und gleichzeitig die Staatsausgaben zu senken.
Komplett kippen will die konservativ-liberale Koalition im Zuge dessen einige andere Hightech-Projekte der Vorgängerregierung: die Vorratsdatenspeicherung im Telekommunikationswesen sowie die geplanten biometrischen Pässe samt zugehöriger zentraler Datenbank.