Digitales Lernen

Qualifizierung in der Fertigungsindustrie

25. Juni 2021, 11:41 Uhr | Autor: Daniel Sztutwojner / Redaktion: Diana Künstler
© Pixabay

Auch nach der Pandemie wird die fertigende Industrie mit anhaltendem Fachkräftemangel konfrontiert sein. Mitarbeiterqualifizierung bleibt eine zentrale Zukunftsaufgabe. Wie fördern produzierende Betriebe effizientes digitales Lernen in einer von der Digitalen Transformation geprägten Arbeitswelt?

Schon vor Corona hat die Fertigungsindustrie erkannt, wie wichtig kontinuierliche Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sind, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. 26,2 Milliarden US-Dollar hat die Branche im Jahr 2019 für interne und externe Fortbildungsprogramme ausgegeben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Manufacturing Institute, dem Aus- und Weiterbildungspartner der US-Industrie. 70 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, interne Weiterbildungsmaßnahmen neu aufsetzen oder ausbauen zu wollen

 

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Facharbeitermangel trotz Pandemie

Die Pandemie hat diese Dynamik nun unterbrochen. Ein großer Teil der geplanten Investitionen wurde auf Eis gelegt. Wie stellt sich die Industrie das „new normal“ vor?  Dazu hat das Manufacturing Institute im Februar 2021 kleine und mittelständische Unternehmen in einer weiteren Studie befragt:

  • Mehr als 77 Prozent erwarten, dass sie auch nach 2021 Schwierigkeiten haben werden, geeignete Mitarbeiter zu finden.
  • Ebenso viele wollen in Technologie investierten, um die Kosteneffizienz zu steigern.
  • Fast 64 Prozent wollen verstärkt auf Remote Work, also Heim- oder Telearbeit, setzen.

Es erscheint paradox, aber trotz pandemiebedingt steigender Arbeitslosigkeit haben produzierende Betriebe die gleichen Rekrutierungsprobleme wie vor Corona. Mitarbeiterqualifizierung bleibt also ein zentrales Zukunftsthema.

Digitale Transformation fordert interne Qualifizierungsoffensive

Keine Frage: Die Pandemie verleiht der Digitalen Transformation einen enormen Schub. Die Unternehmen müssen dynamischer, effizienter und widerstandsfähiger werden. Internetbasierte und datengesteuerte Technologien werden die Produktionsprozesse und Lieferketten in der Post-Corona-Ära nachhaltig verändern. Wir sind Zeugen der vierten industrielle Revolution. Die Belegschaften stehen vor der Aufgabe, transformative Technologien wie künstliche Intelligenz, Robotik und Analytik effektiv zu nutzen. Da die Produktion immer technischer wird, entsteht ein „Skills Gap“ in der Fertigung – eine Qualifikationslücke, die viel zu groß ist, um sie allein durch Neueinstellungen zu schließen. Ohne interne Qualifizierung wird es kaum gelingen, Zukunfts-Technologien wie das Internet-of-Things oder Augmented Reality für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen.

Vertikale und horizontale Qualifizierungswege

Was heißt es konkret, seine Belegschaft in Zeiten digitaler Transformation zu qualifizieren? Beim Begriff „Qualifizierung“ wird zwischen Umschulung und Fortbildung unterschieden:

  1. Bei einer Umschulung wechselt der Arbeitnehmer den Berufszweig und durchläuft eine zweite Ausbildung. Man kann von einer „vertikalen“ Bewegung von einem Arbeitsplatz zum anderen sprechen. Die Person lernt Fertigkeiten hinzu, ihr Wissen gewinnt an Breite.
  2. Hingegen baut eine Fortbildung auf den bestehenden Qualifikationen auf, man spricht daher auch von Höherqualifizierung. Sie führt zu einer Spezialisierung innerhalb des bisherigen Berufsbildes. Deshalb kann man hier von einer „horizontalen“ Bewegung sprechen. Das Wissen gewinnt an Tiefe.

 


  1. Qualifizierung in der Fertigungsindustrie
  2. Auf die Anwender kommt es an, nicht auf die Anwendung

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