»Transpromo« verwandelt Geschäftsdokumente

Rechnungen und Lieferscheine als bunte Werbeträger

11. Juni 2008, 10:10 Uhr | Joachim Gartz

Unter dem Schlagwort »Transpromo« verwandeln sich nüchterne Rechnungen und Lieferscheine in Werbeflächen. Das macht die Geschäftspost nicht nur preisgünstiger, sondern bietet Werbetreibenden die Möglichkeit, zielgruppengenaue Aktionen zu starten. Voraussetzung ist allerdings eine professionelle Gestaltung.

Der Zweck einer Rechnung ist eindeutig: Für ein Produkt, für einen Service wird ein Betrag x gefordert. Nicht mehr, nicht weniger. Entsprechend nüchtern sehen Rechnungsformulare aus. Nicht anders ist es um Auftragsbestätigungen, Lieferscheine und ähnliche Geschäftsdokumente bestellt. Das war vor hundert Jahren so und würde auch in Jahrzehnten nicht anders sein, wenn nicht findige Marketing-Experten einen Trend kreiert hätten: Neben notwendigen Angaben wie Adress- und Konto-Daten sollen die Dokumente künftig Absendern und Empfängern einen Mehrwert bieten. Das Zauberwort dafür lautet Transpromo, »transactional promotion«.

Diese Neuerung soll effizienter und gleichzeitig günstiger sein als andere Werbeträger. Dahinter steht die Verbindung von Transaktionsinformationen und Werbebotschaften in einem einzigen Dokument. Oder, anders ausgedrückt, die Nutzung von Transaktionsdokumenten wie Rechnungen, Kontoauszügen, Lieferscheinen und Belegen als Marketing- Instrumente. Dabei können sie durchaus unterschiedlichen Zielen dienen: etwa durch Cross- Selling den Verkauf zusätzlicher Produkte fördern oder das Markenprofil des Absenders schärfen. Aber auch das Bewerben von Kooperationen mit anderen Firmen oder der Verkauf der Transpromo- Werbefläche ist möglich. Pioniere unter den Transpromo-Nutzern, zu denen Finanzdienstleister, Telco-, Versorgungs- und Handelsunternehmen zählen, berichten bereits über erste Erfolge.

Die neue Strategie nutzt einen wesentlichen Vorteil der Transaktionsdokumente: Im Gegensatz zu den üblichen Direkt-Marketing- Maßnahmen wie den Werbebriefen werden sie von den Empfängern erwartet, oft mehrfach gelesen und nicht selten sogar archiviert. Nach Angaben von Computershare, Spezialist für Finanzund Stakeholder-Kommunikation, beschäftigen sich Adressaten im Schnitt 42,5 Sekunden mit Transaktionsdokumenten, während sie sich mit Werbebriefen nur 18 Sekunden auseinandersetzen. Umgekehrt können werbliche Maßnahmen wie der Einsatz ansprechender Bilder und Texte die optisch meist einfältigen Transaktions-Dokumente aufwerten. Zudem verwandelt Transpromo lästige Fixkosten in Marketing-Investitionen, sodass es zu Einsparungen bei den Kosten für reine Direktmarketing- Maßnahmen kommt. »Unternehmen geben Millionen für Werbung und PR aus«, sagt Thomas Wimmer, Manager Marketing Solutions bei der Agentur Pepper. »Würden sie Transaktionsdokumente für ihre Werbebotschaften nutzen, hätten sie nicht einmal nennenswerte Zusatzkosten – und die Wirkung ist der von anderen Marketing-Kampagnen deutlich überlegen.«


  1. Rechnungen und Lieferscheine als bunte Werbeträger
  2. Farbe ja – aber kein Malkasten
  3. Bei der Gestaltung müssen Grafiker ran

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