Red Hat: Neue Linux-Desktop-Version gegen Novell Suse Linux 10
Den letzten Schliff erhält derzeit »Red Hat Enterprise Linux 5 Desktop«. Damit will der Software-Anbieter Firmenkunden zum Umstieg auf Linux animieren – und gleichzeitig Novells Suse Linux 10 ausbremsen.
Mit einer ganze Reihe von Neuerungen kann »Red Hat Enterprise Linux 5 Desktop« (RHEL 5) aufwarten, das in den kommenden Monaten auf den Markt kommt. Dazu zählen ein Desktop mit ansprechenderer Grafik, Unterstützung für das Oasis-Dateiformat, das unter anderem Open Office 2.0 verwendet, sowie ein besserer Support von Wireless-LAN-Komponenten und USB-Geräten.
RHEL basiert auf Version 5 von Fedora, der frei verfügbaren Linux-Version von Red Hat. Zusätzlich mit an Bord sind der Web-Browser Firefox 1.5 und der Gnome-Desktop 2.16. Ähnlich wie Novell Suse verfügt die neue Red-Hat-Version nun auch über einen »Network Manager«, der einen Rechner mit einem Wireless-LAN-Adapter automatisch mit vorhandenen WLANs koppelt. Für Firmenkunden interessant: RHEL 5 unterstützt nun auch Virtuelle Private Netzwerke (VPNs).
Mit der neue Ausgabe von RHEL tritt Red Hat gegen Suse Linux Enterprise Desktop 10 an, das Novell am 17. Juli vorstellte. Das Paket von Novell bietet ähnliche Funktionen und Anwendungen, etwa Open Office 2.0, Firefox sowie Support für Multimedia-Daten. Eine der Stärken von Suse ist »Evolution«, eine Software zum Verwalten von Kontakten, E-Mails und Aufgaben. Zudem hat Novell in seinen Desktop die Sicherheitslösung »App Armor« integriert. Die Firewall schützt den Desktop-Rechner vor Angriffen und steuert den Zugriff auf Applikationen.
Sowohl Red Hat als auch Novell setzen mit den überarbeiteten Software-Suiten wieder einmal zum Sturm auf den Desktop an, der nach wie vor von Microsofts Windows beherrscht wird. Nach einer Studie der US-Ausgabe des Fachmagazins Computer Reseller News ist auf 85 Prozent aller Arbeitsplatzrechner Windows installiert, auf 11 Prozent Linux und auf den restlichen 4 Prozent eine andere Software.
An dieser Situation wird sich nach Einschätzung vieler Fachleute kaum etwas ändern. Die größten Hemmschwellen für den Umstieg auf Linux als Desktop-Betriebssystem seien die notwendige Schulung der Anwender und die teilweise mangelhafte Zusammenarbeit mit Microsoft-Programmen, vor allem Exchange und Office.
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