Keine Cybercops
- Rezession beflügelt Internetverbrecher
- Keine Cybercops
Doch nicht nur auf Seiten der Politik gibt es Versäumnisse, auch den zuständigen Ermittlern und Behörden fehlen oft die Fertigkeiten und Kapazitäten, um Internetverbrechen effektiv zu bekämpfen. Mangelhafte Weiterbildung, niedrige Bezahlung und der Umstand, dass es keine spezielle Laufbahn zum »Cybercop« gibt, führen dazu, dass geeignete Kandidaten in die Privatwirtschaft abwandern oder sich gar selbst mit ihren Kompetenzen lieber dem organisieren Verbrechen anschließen.
Gerade Russland und China sind in den letzten Jahren zu den größten und sicheren Häfen für Cyberkriminelle geworden und führen selbst Cyber-Attacken durch. Aber auch Brasilien entwickelt sich in letzter Zeit zunehmend zum Sündenbock, der selbst Opfer ist, weil Angreifer nicht im Land sitzen, sondern nur die dortige Infrastruktur missbrauchen: Verbrecher leiten ihren Datenverkehr oft zur Tarnung über andere Länder und verschleiern damit zusätzlich ihren Standort. Während die Cyberkriminellen also grenzübergreifend operieren. Die Behörden der betroffenen Staaten arbeiten nur unzureichend zusammen. Regionale Probleme werden höher bewertet als globale, internationale Gesetze werden in unterschiedlichen Ausprägungen in das jeweilige Landesrecht überführt. Dadurch ist oft unklar, welche lokale Gerichtsbarkeit für einen bestimmten Fall zuständig ist.