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Rezession beflügelt Internetverbrecher

Internetverbrecher nutzen zunehmend den Abschwung, um von den finanziellen Nöten der Verbraucher zu profitieren. Weltweit beansprucht die Wirtschaftskrise die Aufmerksamkeit der Politik, das Thema Onlinesicherheit ist dadurch auf der Agenda der Staatsführer derzeit nur sehr weit unten angesiedelt.

Autor:Lars Bube • 10.12.2008 • ca. 0:45 Min

Hinter Bits und Bytes aus einem anderen Land getarnt, kann die Justiz oft wenig gegen die Cyberkriminellen ausrichten
Inhalt
  1. Rezession beflügelt Internetverbrecher
  2. Keine Cybercops

Solange die personellen und finanziellen Ressourcen im Kampf gegen kriminelle Machenschaften im Internet nicht substanziell aufgestockt und die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet nicht erheblich verbessert wird, besteht die Gefahr negativer Auswirkungen auf das Konsumklima, so eine Studie von McAfee. Die Erholung der Wirtschaft kann sich dadurch zusätzlich verzögern.

Cyberkriminelle versuchen gerade in Krisenzeiten zunehmend, von der Rezessionsangst der Verbraucher zu profitieren. Die Aussicht auf schnellen Gewinn treibt die Menschen dazu, sich bei Websites anzumelden, die ihnen Hilfe versprechen, aber tatsächlich nur dazu dienen, Schadprogramme auf ihre Festplatten zu schleusen, oder ihre Angst und Gutgläubigkeit zu missbrauchen. Beispielsweise werden von den Kriminellen momentan verstärkt Arbeitssuchende für »Führungspositionen« zur Abwicklung internationaler Geldgeschäfte gesucht. In Wirklichkeit sollen sie jedoch als Geldwäscher fungieren.

In Zeiten des Abschwungs ist das Internet damit nicht nur ein Ort für Schnäppchenjäger, sondern auch für eine wachsende Zahl potenzieller Opfer von Cyberverbrechen. Die Regierungen setzen allerdings andere Prioritäten, als die Verbraucher zu schützen. Während sie sich bemühen, die Wirtschaftskrise einzudämmen, rückt Cybercime auf der Aufmerksamkeitsskala der Staatsführer in den Hintergrund. Die Folge: freie Fahrt für die Schurken.