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Software für Ablauf und Integration

Autor:Redaktion connect-professional • 28.6.2009 • ca. 1:40 Min

»Applikationsserver sind heute der primäre Container für individuelle und vorgefertigte Applikationen sowie für andere Middleware«, beschreibt Massimo Pezzini, Vice President und Distinguished Analyst bei Gartner, die fundamentale Rolle von Applikationsservern als Ablaufumgebungen und Bezugspunkte der Anwendungsentwicklung. Obwohl diese Produkte schon geraume Zeit auf dem Markt sind, nämlich seit Java auf den Servern der Unternehmen Einzug gehalten hat, stieg der weltweite Umsatz mit neuen Lizenzen und Wartung für solche Plattform-Middleware im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 um abermals 11,2 Prozent auf 2,642 Milliarden US-Dollar. 2008 erreichte Oracle zusammen mit BEA 36,92 Prozent Marktanteil, IBM kam auf 34,15 Prozent. Doch auch die integrationsbezogene Middleware für SOA, eine um einen Enterprise Service Bus (ESB) herum aufgebaute Suite, ist inzwischen weit verbreitet. Auch hier meldet Gartner stattliche Zahlen: 2008 wuchs der weltweite ESB-Markt um 14,1 Prozent auf 2,064 Milliarden Dollar. IBM erreichte 19,68 Prozent Marktanteil, Oracle 16,75 Prozent, Microsoft 12,54 Prozent, Tibco 10,31 Prozent und die Software AG 9,98 Prozent. Ohne einen ESB kann man keine SOA aufbauen: »Der ESB ist das Herz einer SOA«, bringt es Martin auf den Punkt. Daten können inzwischen wesentlich besser einbezogen werden als zu Beginn. Die Debatte um unterschiedliche Standards und Technologien zur Implementierung von Web Services und serviceorientierten Architekturen hat sich inzwischen entspannt. Die Protokolle Respresentational State Transfer (REST), das die Daten ins Zentrum rückt, und das stärker prozedural ausgerichtete Simple Object Access Protocol (SOAP) etwa kommen heute je nach Eignung für das betreffende Einsatzszenario zum Zug. Mehr in den Blick gerückt sind hingegen die benötigten Verzeichnisse (Registries, Repositories). »Active Catalogs spielen heute für SOA dieselbe Rolle wie eine CMDB für ITIL«, meint Martin. In den Spezifikationen der Information Technology Infrastructure Library (ITIL) wird das Management von IT-Diensten beschrieben, die Configuration Management Database (CMDB) enthält die Konfigurationen der betroffenen IT-Komponenten. In einer SOA muss man zum Beispiel den Überblick behalten, welche Services welche anderen Services aufrufen. Geeignete Kataloge für infrastrukturelle, technische und fachliche Services sowie für die SOA-basierten Prozesse ermöglichen dies. Auf solche Kataloge lassen sich ferner Service Level Agreements (SLAs) stützen und Governance-Initiativen gründen. Am weitesten sei in dieser Hinsicht die Software AG fortgeschritten, IBM hingegen setze hier mehr auf Dienstleistungen bei den Kunden als auf vorgefertigte Software.