Im Jahr 1972 gründen fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter das Unternehmen „Systemanalyse Programmentwicklung“. Der erste Firmensitz ist in Weinheim. Ihre Vision: Eine Standardsoftware für Unternehmen zu entwickeln, die alle Geschäftsprozesse einbezieht und Daten in Echtzeit verfügbar macht.
Im Jahr 1977 wird der Firmensitz von Weinheim nach Walldorf verlegt, noch in gemietete Räumlichkeiten einer Bank. 1979 erfolgt dann der Spatenstich für die ersten eigenen Büros, die 1980 bezogen werden können. Zehn Jahre nach der Gründung erreicht SAP die 100er-Marke bei den Mitarbeitenden, 250 Unternehmen in der DACH-Region zählen zu den Kunden.
1984 wird die erste Landesgesellschaft in Biel in der Schweiz gegründet. Mit Landesgesellschaften in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden unternimmt SAP 1987 dann auch Schritte ins nicht-deutschsprachige Ausland; weitere Landesgesellschaften folgen. 1990 orientiert sich SAP zudem in Richtung der neuen Bundesländer sowie Richtung Osteuropa. 1993 entsteht ein Entwicklungszentrum in Foster City, Kalifornien, mit dem SAP in der Nähe des Silicon Valley Präsenz zeigen will. 1994 beginnen Marktaktivitäten im chinesischen Markt.
Frühe Produkte sind das sogenannte Material-, Informations- und Abrechnungssystem MIAS sowie RF, das erste System für die Finanzbuchhaltung. Es soll der Grundstein sein für die Entwicklung weiterer Softwaremodule der Lösung, die später zu SAP R/1 wird. Es folgen 1978 zusätzliche Module sowie die Grundlagen für die nächste Generation, SAP R/2. Diese kommt 1981 auf den Markt. Im selben Jahr findet auf der IT-Messe „Systems“ der erste Messeauftritt der SAP statt.
SAP entwickelt die Module RK (Kostenrechnung), PPS (Produktionsplanung und -steuerung) sowie RP (Personalwesen) und eine Software für den Bereich Personalwirtschaft. 1986 präsentiert sich SAP zudem erstmals auf der Computer-Messe Cebit in Hannover. Mit SAP R/3 geht es an die Entwicklung einer multiplattformfähigen Softwaregeneration; erste Anwendungen des Systems R/3 werden 1991 ebenfalls auf der Cebit präsentiert. Merkmale sind das Client-Server-Konzept, die konsequente Nutzung relationaler Datenbanken und die Möglichkeit zum Betrieb auf Rechnern unterschiedlicher Hersteller.
Im Jahr 1999 kündigt Hasso Plattner mit „MySAP.com“ eine neue Strategie an. Der Hersteller will E-Commerce-Lösungen mit den bestehenden ERP-Anwendungen auf der Grundlage von Webtechnologie verbinden. 2010/2011 setzt SAP auf In-Memory-Computing, Mobile Computing und Cloud-Computing. Erstes In-Memory-Produkt ist die SAP-Hana-Plattform. 2015 präsentiert SAP die neue Anwendungs-Suite SAP S/4Hana. Mit C/4Hana will der Anbieter im Jahr 2018 den Markt für das Customer Relationship Management angehen. 2020 stellt das Unternehmen aus Walldorf zudem die „Industry Cloud“ vor, eine Plattform, auf der Kunden und Partner laut dem Anbieter branchenspezifische Cloud-Lösungen und -Anwendungen entwickeln können.