Finanzierungsservices der Distributoren

SMB-Reseller benötigen Finanzierungshilfe

26. Mai 2011, 0:00 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Besser informiert, flexibler und risikobereiter

Gerade in der Krise haben sich die Großhandelslieferanten als Finanzierer bewährt: »Viele Fachhändler mussten in dieser schwierigen Lage verstärkt auf die Finanzierungsservices der Distributoren zurückgreifen«, berichtet Ittermann. »Unsere vielen Angebote wurden und werden stark genutzt. Die Zahl der Partner, mit welchen wir diesbezüglich eng kooperieren hat sich verfünffacht.« Und wer gute Erfahrungen mit den Services der Distributoren machte, bleibt auch dabei. Schließlich bieten die Grossisten heute ein breites Portfolio an Services zur Absatzfinanzierung an: »Vom klassischen Warenkredit über Projektfinanzierungen bis hin zu Finanzierungslösungen für Endkunden«, wie Komsa-Sprecherin Förster aufzählt. Der Fokus liegt bei diesen Lösungen auf der Projektfinanzierung, wie Stefan Wisst betont: »Kreditlinien zur Projektfinanzierung sind im Tagesgeschäft am häufigsten gefragt.« Tech Data-Manager König ergänzt: »Die schnelle und flexible Kreditentscheidung ist entscheiden für den Erfolg des Partners im Projektgeschäft.«

Ein Vorteil der Distributoren bleibt, dass sie nahe am Makt agieren und ihre Kunden und deren Anforderungen genau kennen: So schätzen die Reseller die auf ihre jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen. Filip van Looy, Kreditmanager des VADs Scansource, sagt dazu: »Als Spezialist kennen wir unsere Kunden sehr gut und stehen unseren Kunden bei der Finanzierung jeder Projektphase zur Seite.« So biete man Kunden, deren Projektrahmen nicht den Anforderungen Stand halte, flexible interne Kreditlimits, die Einrichtung von Treuhand- und Beteiligungskonten, Leasing oder Konzernbürgschaft sowie gegebenenfalls erweiterte Zahlungsziele an.

Vor allem die finanzkräftigen Broadliner gehen dabei immer häufiger ins eigene Risiko. »Wir tragen für alle eingerichteten Kreditlinien, die nicht durch zusätzliche Sicherheiten von Partnern unterlegt sind, das vollständige Risiko«, erklärt TD-Manager König. Kreditversicherer hingegen arbeiteten mit Gewinnerzielungsabsichten und erhöhten meist die Prämien analog zu den eingereichten Schäden. »Für uns gilt die Maxime Risiko-Vorbeugung«, sagt König. Dafür aber müssten aber auch die Kunden kooperieren: »Ein enges Vertrauensverhältnis ist die Voraussetzung für gute Zusammenarbeit – gerade in Finanzfragen«, betont Also Actebis-Geschäftsführer Schwitzki. IM-Manager Ittermann sieht bei der engen Zusammenarbeit, etwa der Offenlegung der Kennzahlen, heute kaum noch Probleme: »Die Fachhändler fühlen sich nicht mehr durchleuchtet und bevormundet, sondern im besten Fall gut beraten.« Mit seinem Team beurteile er die Fachhandelskunden auch vor Ort und beziehe nicht nur Finanzzahlen in seine Einschätzung ein: »Wir berücksichtigen in enger Zusammenarbeit mit dem Vertrieb und im Gespräch mit dem Fachhändler auch das Geschäftsmodell und viele weiche Faktoren.«


  1. SMB-Reseller benötigen Finanzierungshilfe
  2. Hohe Hürden für Kreditaufnahme
  3. Besser informiert, flexibler und risikobereiter

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