Denn viele Nutzer sichern ihre mobilen Endgeräte gar nicht oder nur unzureichend gegen Angriffe ab. Einer Verbraucherumfrage des Bitkom zufolge nutzt knapp jeder zweite Smartphone-Besitzer (47 Prozent) keinen Virenschutz, jeder fünfte verzichtet sogar komplett auf jegliche Sicherheitsfunktionen. Wenn auf einem Smartphone sensible Unternehmensdaten gespeichert sind, kann das zum Problem werden. Auch vor Verlust oder Diebstahl ihres Smartphones schützen sich die Nutzer nur unzureichend. Nur 16 Prozent der Befragten haben laut Bitkom ein Programm installiert, mit dem das Mobiltelefon bei Verlust geortet werden kann, lediglich elf Prozent nutzen eine Software, mit der nach einem Verlust per Fernzugriff alle Daten gelöscht werden können.
Schützt ein Mitarbeiter sein privates Smartphone allerdings nicht ausreichend, besteht die Gefahr, dass Cyberkriminelle die Schwachstellen ausnutzen und sich Zugriff auf Firmendaten verschaffen. IT-Verantwortliche stehen vor der schwierigen Aufgabe, die privaten Geräte der Mitarbeiter ins Firmennetzwerk und die Sicherheitsarchitektur des Unternehmens einzubinden, ohne dabei die Privatsphäre des Nutzers zu verletzen.
Auch vielen Unternehmen selbst fehlt bislang allerdings ein tragfähiges Konzept, wie sie ihre BYOD-Umgebungen absichern können. Laut einer Studie von TNS Infratest, die im Auftrag von Dell durchgeführt wurde, ist die geschäftliche Nutzung privater Mobilgeräte in 53 Prozent der deutschen Firmen erlaubt. In gut der Hälfte dieser Unternehmen greifen Mitarbeiter von ihren Smartphones auch auf Unternehmensanwendungen wie SAP, Microsoft Dynamics oder Oracle zu. Dennoch haben nur ein Drittel der Firmen (34 Prozent), deren Mitarbeiter mit Privatgeräten arbeiten dürfen, verbindliche Regeln für deren Nutzung aufgestellt.
Erschwerend für den IT-Verantwortlichen kommt hinzu: Wenn jeder Mitarbeiter mit dem Smartphone und mobilen Betriebssystem seiner Wahl arbeitet, entsteht im Unternehmen schnell ein kaum mehr zu durchblickender Wildwuchs an mobilen Endgeräten, die – offiziell oder inoffiziell – auf das Firmennetzwerk und damit auf geschäftskritische Daten zugreifen. Für Administratoren, die bislang vor allem mit der relativ einheitlichen Windows-Welt konfrontiert waren, ergeben sich ganz neue Herausforderungen.
Abhilfe können Lösungen für Mobile-Device-Management (MDM) schaffen. Für die Verwaltung von mobilen Infrastrukturen gibt es im Markt mittlerweile eine Reihe von MDM-Lösungen, die nicht nur einen Überblick über die eingebundenen Geräte geben, sondern auch die Kontrolle der Anwendungen auf den mobilen Devices und die Durchsetzung von Sicherheitsbestimmungen ermöglichen. Trotz erster Konsolidierungsansätze ist der Markt für MDM-Software noch immer breit gefächert. Die Angebotspalette reicht von reinen MDM-Spezialisten bis zu den großen Security- und Software-Anbietern. Auch MDM-Lösungen aus der Cloud sind auf dem Vormarsch.