Exklusiv-Interview

»SOA bietet Partnern die Chance, sich neu zu positionieren«

5. Dezember 2006, 10:26 Uhr | Michael Hase

IBM präsentierte das fränkische Mode-Unternehmen S. Oliver im März als ersten Referenzkunden für das Trendthema Service-Orientierte-Architekturen (SOA). Im Interview mit <i>CRN</i>-Redakteur Michael Hase diskutieren Sebastian Krause, Chef der Software Group von IBM, und Stefan Beyler, CIO bei S. Oliver, wie SOA die Branche verändert und welche Rolle dabei künftig Partner spielen.

CRN: Herr Beyler, wo steht das SOA-Projekt bei S. Oliver aktuell?

Beyler: Am Anfang war eines unserer wichtigsten Ziele zu zeigen, dass mit SOA kurze Reaktionszeiten auf die Anforderungen unseres Geschäfts und damit der Fachabteilungen realisiert werden können. Wie das Feedback der Mitarbeiter zeigt, haben wir dieses Ziel erreicht. Aktuell arbeiten wir daran, das SOA-Konzept im Unternehmen S. Oliver zu verankern. Dazu haben wir die Initiative SOFIA (S. Oliver Federated Integration Architecture) aus der Taufe gehoben, um beispielsweise unsere bisherige IT Governance zu überarbeiten und zu erweitern. Neben der Erstellung von Policies ist ein wichtiges Element eine Community of Excellence, welche die Umsetzung neuer Services steuert und überwacht. Entscheidend ist, dass in diesem Gremium sowohl IT-Experten als auch Entscheider der Fachabteilungen vertreten sind. Damit wird gewährleistet, dass Erweiterungen der Service-Landschaft auch im Sinne einer SOA verlaufen. Die Umstellung auf Service-Orientierung in der IT und in den Fachabteilungen stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Alte Muster müssen aufgebrochen und neue Formen der Zusammenarbeit umgesetzt werden.

CRN: Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Beyler: Parallel zu den organisatorischen Maßnahmen schaffen wir auf technischer Ebene die Voraussetzungen dafür, dass sich unsere IT-Landschaft gemäß des Maturity-Modells weiter entwickelt. Alle bisher geschaffenen Services befinden sich derzeit noch in der Hoheit bestimmter Systeme. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, diese Services mit Hilfe einer Registry unternehmensweit unabhängig von ihrer konkreten Implementierung verfügbar zu machen. Unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Nutzung der Services sind wiederum die Vorgaben durch eine SOA Governance. Erst dadurch wird es möglich, die Qualität der Services durch permanentes Monitoring zu bewerten und zu steuern.


  1. »SOA bietet Partnern die Chance, sich neu zu positionieren«
  2. Keine SOA »out of the box«
  3. Gemeinsam SOA adaptieren
  4. Neue Businessmodelle etablieren

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