Exklusiv-Interview

»SOA bietet Partnern die Chance, sich neu zu positionieren«

5. Dezember 2006, 10:26 Uhr | Michael Hase

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Gemeinsam SOA adaptieren

CRN: Die grundlegenden IT-Komponenten für eine SOA sind also verfügbar. Auf welchem Gebiet sind noch Defizite aufzuarbeiten, und wie können Anbieter wie IBM die Kunden dabei unterstützen?

Krause: Damit eine SOA erfolgreich sein kann, müssen Führungskräfte in die Diskussion einbezogen werden. Das geschieht häufig noch zu wenig. Unsere Initiative zur SOA Governance zielt in diese Richtung: Mit Hilfe der SOA Governance-Methode und IBM SOA-Schulungen entwickeln wir gemeinsame Strategien, wie Business und IT am besten zusammengeführt werden können. Eine aktuelle Studie von Gartner bestätigt den starken Bedarf nach effizienter Steuerung einer SOA-Umgebung. Das ITAnalystenhaus hat für 2006 ermittelt, dass fehlende Steuerungsmechanismen in mittelgroßen bis großen SOA-Projekten der häufigste Grund für ein Scheitern sind.

CRN: Inwiefern greift S. Oliver bei diesem Referenzprojekt auf das bestehende Produktangebot von IBM zurück, inwiefern fordert der Kunde seine Lieferanten und treibt die Entwicklung von dessen SOA-Portfolios voran?

Beyler: Eine wichtige Eigenschaft von SOA ist seine Dynamik. Es gibt daher kein klassisches Kunden- Lieferanten-Verhältnis zwischen IBM und S. Oliver. Nur wenn beide Seiten den Gedanken einer Partnerschaft leben, hat ein Vorhaben wie dieses – die Einführung von SOA – Aussicht auf Erfolg. Ein wesentliches Merkmal der Zusammenarbeit ist der permanente und offene Dialog. S. Oliver nutzt das Produktportfolio von IBM ausgiebig, ohne sich jedoch in eine Abhängigkeit vom Lieferanten zu begeben. Schließlich basieren die Produkte konsequent auf Standards. Zudem verfolgt IBM die Strategie, das Portfolio auf Basis des ständigen Informationsaustauschs mit Partnern wie S. Oliver immer weiter anzupassen und zu optimieren.

CRN: Verändert die SOA-Dynamik, von der Herr Beyler spricht, auch die Beziehung zwischen IBM und den klassischen Partnern? Wie gestaltet sich das Verhältnis zum Channel?

Krause: Das Verhältnis ist wie in jeder guten Partnerschaft symbiotisch: Unsere Partner können zu hundert Prozent auf das Technologiewissen der IBM bauen. Die Partner wiederum bringen ihr Anwendungs- und Branchenwissen mit ein. Nur durch die Kombination der SOA unterstützenden Technologie und des Fachwissens wird es möglich, für unsere Kunden eine zukunftssichere und Nutzen stiftende Architektur zu schaffen. Daran arbeitet derzeit die gesamte Industrie, und zwar auf allen Ebenen – ob Anwendungs-Hersteller, Middleware- Anbieter, Beratungshäuser oder Dienstleistungsfirmen. Nur wenn wir gemeinsam SOA adaptieren, wird sie erfolgreich bei Kunden umgesetzt. Wir als IBM pflegen daher einen engen Kontakt mit all diesen Partnern.


  1. »SOA bietet Partnern die Chance, sich neu zu positionieren«
  2. Keine SOA »out of the box«
  3. Gemeinsam SOA adaptieren
  4. Neue Businessmodelle etablieren

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