SOA fürs Geschäft

28. Juni 2009, 13:43 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

SOA als Basis für BPM

Als Basis für das Business Process Management (BPM) dient immer öfter eine serviceorientierte Architektur (SOA), die sich wiederum auf einen Applikationsserver stützt. BPM-Software ist historisch in zwei unterschiedlichen Bereichen entstanden: Enterprise Application Integration (EAI) sowie Dokumenten- und Workflow-Management. Aus dem ersten Bereich stammt der Hersteller Vitria. Ein hiesiger Anbieter aus dem zweiten Bereich, der seine Software mittlerweile auf eine SOA gründet, ist d.velop. Middleware-Urgestein und EAI-Anbieter Tibco hat vor einigen Jahren den Workflow-Spezialisten Staffware gekauft, um Fähigkeiten aus beiden Bereichen anbieten zu können. Ähnlich hatte BEA, inzwischen selbst von Oracle geschluckt, Fuego übernommen. Laut Martin verstehen es die Vertriebsmitarbeiter der Ellison-Company, aus dem gut gefüllten Bauchladen von Middleware- und BPM-Produkten kundenorientierte Lösungen zu konfigurieren. Bei IBM sind die Produkte für Anwendungsintegration und Middleware unter der Marke Websphere gebündelt, die für Dokumente und Content hingegen bei DB2 angesiedelt, inklusive der akquirierten Filenet-Assets. SOA fungiert als Architekturstil, der die diversen Software-Angebote verbinden und eine Brücke zu den geschäftlichen Anforderungen bilden soll. Daneben halten sich bei BPM weiterhin kleine Spezialanbieter, die mit Produkten aus einem Guss inklusive Ausführungsumgebung aufwarten und dem Marktforschungshaus Gartner zufolge in Funktionalität und Handhabbarkeit die Software-Riesen nicht selten übertreffen. In diese Gruppe gehören Pegasystems, Lombardi und Metastorm, ferner Ultimus, Cordys, Pallas Athena und andere. Im Hinblick auf Integrationserfordernisse schneiden sie allerdings schlechter ab als die Anbieter, die bei Middleware im engeren Sinn zu Hause sind. Defizite bescheinigt Martin auch dem Applikations-Champion SAP. Ähnlich sieht es Massimo Pezzini, Distinguished Analyst und Vice President bei Gartner: »SAP beginnt erst mit BPM, Tibco hingegen arbeitet schon fünf, sechs Jahre daran.« Das Saarbrücker Software-Haus IDS Scheer konzentriert sich weiterhin auf Fragen der Modellierung von Geschäftsprozessen aus Sicht der Fachabteilungen. Sowohl für die SAP- als auch für die Oracle-Anwendungswelt sind die bekannten Aris-Werkzeuge verfügbar. Im Hinblick auf die IT-Umsetzung mit Hilfe von Ablaufumgebungen anderer Hersteller gibt es Transformationen, aber die detailreichen Modellierungen, die dabei wegfallen, erschließen sich Pezzini nicht.


  1. SOA fürs Geschäft
  2. SOA als Basis für BPM
  3. Endanwender als Entwickler
  4. BAM als Spezialfall von CEP
  5. Kleine Schritte

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