Software mit Wegfahrsperre
Software mit Wegfahrsperre Einfache Aktivierungscodes sind als Softwareschutz schon lange antiquiert. Sie werden fast schneller geknackt als generiert. Professionelle Lösungen, meist verpackt im modischen USB-Stecker, stellen ausgefuchste Sicherheitslösungen dar, die mittlerweile auch in der Internet-Ökonomie eingesetzt werden.

- Software mit Wegfahrsperre
- Schnittstellen für Entwickler
- Schutzmechanismen in Anwendung integrieren
- Erweiterungen für die Internet-Ökonomie
Softwareentwicklung ist zu kostspielig, als dass man das Endprodukt ungeschützt lassen könnte. Eine Ziffern-Buchstabenfolge als Aktivierungscode für die Zuweisung eines Schlüssels hat denn auch praktisch jeder Anbieter von Software parat. Solche Aktivierungscodes sind freilich oft wohlfeil zu haben, die dahinter stehenden Softwareschutzsysteme sind relativ leicht auszuhebeln. Teure Software wie beispielsweise Spezialprogramme für rechnergestütztes Konstruieren oder die Bildauswertung wurden deshalb schon immer durch Hardwareschutzsysteme (Dongles) gesichert. Traditionelle Dongles, die an der LPT-Schnittstelle angedockt wurden, konnten indes oft nur für ein einziges Produkt verwendet werden und waren in der Regel so konzipiert, dass die Kosten in Netzwerkanwendungen exorbitant stiegen. Heutige Software- und Lizenzschutzsysteme werden am USB-Port eingesteckt und sind sehr flexibel ausgelegt. So lassen sich beispielsweise mit der Schutzlösung Codemeter der Karlsruher Firma Wibu Systems bis zu 1000 Lizenzen völlig unterschiedlicher Anbieter sowie Passwörter und Anmeldesysteme verwalten. Den Codemeter-Stecker ersteht dabei der Anwender selbst und kann dadurch – so die Wibu-Aussage – die jeweilige Software preiswerter bekommen, da der Anbieter die Schutzhardware nicht selbst kaufen, konfigurieren und versenden muss. Diesen Vorteil könne er dann, so die Überlegung, an die Kunden durch einen Preisnachlass weitergeben. Inwieweit dieser Gedanke in der Breite realistisch ist, mag bezweifelt werden. Wibu-Chef Oliver Winzenried sagt aber, dass Anwender tatsächlich – sogar über die Kontinente hinweg – Lizenzen auf einem einzigen USB-Stecker verwalten.
Flexible Lizenzen Besonders flexibel zeigt sich Codemeter – wie aber auch die Produkte der Mitbewerber Marx Software Security aus dem bayerischen Wackerstein (bei Ingolstadt) und Aladdin mit Sitz in Germering bei München – in puncto Netzwerkeinsatz. Es gibt bei allen Herstellern rollierende Netzwerk-Lizenzen und eine genaue Nutzungsabrechnung. Ein einziger Schutz-Stecker reicht, um die Anzahl der Lizenzen flexibel anzupassen. Auch mit der Crypto-Box von Marx Software Security lassen sich – wenn nicht 1000 – so doch einige unterschiedliche Anwendungen gleichzeitig schützen. Das gerade neu auf den Markt kommende Nachfolgermodell Crypto-Box 2 wartet im Übrigen mit der höchstmöglichen Zertifizierung, nämlich EAL4+ Common Criteria, auf. Durch die Funktion AutoCrypt lassen sich die Schutzmechanismen nach Aussage von Firmenchef Philipp Marx »in wenigen Minuten in bestehende Windows EXE- oder DLL-Dateien integrieren«.