Software-Spürhund findet Geldwäscher
Software-Spürhund findet Geldwäscher Banken sind gesetzlich verpflichtet, Geldwäschern das Handwerk zu legen. Inzwischen gibt es Softwarelösungen, die diese Aufgabe weitgehend automatisieren. Das steigert die Effizienz bei der Bewältigung dieser Aufgabe erheblich.

- Software-Spürhund findet Geldwäscher
- Kundensegmentierung, Score-Summen und Unbedingt-Indizien
- Risiken effizient managen
Die Zeiten, in denen Kriminelle unbehelligt ihre Hausbank als Waschmaschine für unsaubere Gewinne missbrauchen konnten, sind in Deutschland längst vorbei. Schon seit 1993 sind Finanzdienstleister von Rechts wegen dazu verpflichtet, aktiv gegen Geldwäsche vorzugehen. Wenn kein Geld aus kriminellen Taten in den regulären Wirtschaftskreislauf eindringt, versiegen Finanzierungsquellen für kriminelle und Terror-Organisationen. Es wundert daher nicht, dass die Mitwirkungsanforderungen des Gesetzgebers an die Kreditwirtschaft insbesondere seit dem 11. September 2001 deutlich angestiegen sind (siehe Kasten). Im Massengeschäft ist der Einsatz von DV-Research-Systemen zum regelmäßigen Screening sämtlicher Kundenkonten vorgeschrieben. Welche IT-Verfahren und Methoden dabei im Einzelnen angewendet werden, bestimmt jedes Institut selbst auf der Basis einer individuellen Gefährdungsanalyse. »Eine pauschale Festlegung irgendwelcher Risikogruppen reicht hierfür jedoch nicht aus«, sagt Norbert Schäfer, Geldwäschebeauftragter der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank (WGZ Bank) in Düsseldorf. »Schon zur Beurteilung ihrer individuellen Risikosituation benötigen Banken eine Spezialsoftware, die verdächtige Konten und Transaktionen anhand fundierter Kriterien automatisch herausfiltert.« Genau diesem Ziel dient die Software Geno-SONAR (System zur Ortung, Nachbildung und Analyse risikobehafteter Kunden, Konten und Transaktionen). Die Lösung ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Partnern aus dem Genossenschaftsverbund der Volks- und Raiffeisenbanken, unter ihnen die WGZ Bank und ihr IT-Dienstleister, die GAD. Die WGZ Bank nutzt das System selbst seit 2005 – nicht nur für das eigene Risikomanagement. »Weil die Software mehrmandantenfähig ist, können Genossenschaftsbanken ihre Geldwäscheprävention an uns auslagern. Sie müssen also weder eigenes Know-how aufbauen noch zusätzliche Software implementieren«, berichtet Schäfer. Mittlerweile ist das Institut Outsourcing-Partner für 135 andere Genossenschaftsbanken.